Steg führ ins Wasser

Für was entscheidest du dich?

Jürgen Ferrary
14. März 2025

Jemand hat mir einmal gesagt: „Weißt du, warum du Gott nie in deinem Leben reden hörst? Weil du nie in deinem Leben mal herunterfährst, du nie Sachen langsam angehst!“ Ich hab überhaupt nicht verstanden, was mein Gegenüber mir damit eigentlich sagen wollte. Heute weiß ich, was die Person damals meinte: Hektik ist der Tod des Gebets.

Mir ist klar geworden, dass wir einen Gang herunterschalten müssen, ruhig werden und erwartungsvoll, dann haben wir eine Chance, dass unser Herz hört, was Gott zu sagen hat. In Psalm 37,7 (GNB) schreibt David: „Werde ruhig vor dem HERRN und warte gelassen auf sein Tun!“

Aber wie soll ich in meinem Alltag einen Gang herunterschalten? Ich habe doch so viel zu tun, und es ist schon schwer genug, sich einen ruhigen Ort zu suchen, wo man ungestört ist. Nun, es ist vieles im Leben eine Sache der Entscheidung.

Ich wurde schon oft gefragt, wie ich das mache, dass ich morgens so früh aus dem Bett komme, um meine Gedanken zu schreiben. Die Antwort ist ziemlich simpel: Wenn du morgens 30 Minuten früher aufstehen willst, dann geh abends einfach 30 Minuten früher ins Bett.

Es ist also eine Entscheidung: Mit wem möchtest du Zeit in deinem Leben verbringen, mit Jesus oder mit dem Tatort? Mit dem lebendigen Gott oder „The walking dead“ (eine Film-Serie)? Wenn du dich entscheidest, morgens eine Zeit der Ruhe zu haben, dann wirst du früher aufstehen müssen, wenn du nicht in Hektik kommen möchtest.

Es gibt nichts im Fernsehen, abends oder nachts, was dein Leben wirklich verändern wird. Aber wenn du 30 Minuten am Morgen mit Gott verbringst, dann wird das dein Leben sehr verändern. Wenn sich morgen früh um 4:00 Uhr dein Lieblingsschauspieler, der Papst und der Bundeskanzler für einen Besuch anmelden würden, du würdest wahrscheinlich gar nicht erst schlafen gehen.

Du würdest wohl jeden Staubkorn in deiner Wohnung beseitigen, ein oder zweimal duschen, deine schickesten Klamotten anziehen und voller Erwartung immer wieder auf die Uhr schauen. Und du wärst wahrscheinlich schon 30 Minuten zu früh bereit für das Treffen.

Es sind aber keine menschlichen Größen, die dich treffen wollen, sondern der Schöpfer des Himmels und der Erde. Und der verlangt noch nicht einmal von dir, dass du deinen Schlafanzug ausziehst oder deine Wohnung verlässt. Alles, was er benötigt, ist deine Zeit.

Tief berührt hat mich der Film „War Room“, in dem eine betrogene Frau um ihre Ehe kämpft, indem sie anfängt zu beten. Sie zieht sich immer in eine Art Besenkammer zurück und spricht dort mit Gott, ergreifend, ehrlich und mit deutlichen Worten. Sie nimmt sich Zeit für Gott und erlebt, wie er in ihr Leben eingreift und ihr Leben verändert.

Dieser Film hat mich nicht nur bewegt, sondern mein Gebetsleben verändert. Es ist wichtig, den Alltag für eine gewisse Zeit zu stoppen, alles mal liegenzulassen und dann sein Herz für Gott zu öffnen. Und mal ganz ehrlich: Wie viel Zeit vergeuden wir im Alltag mit Dingen, die uns nicht wichtig sind?

Hektik und zwei Dinge gleichzeitig zu machen ist so, als würdest du eine Kerze an zwei Enden gleichzeitig anzünden. Richtig hell bist du dann nicht …

Es ist und bleibt also eine Frage der Prioritäten und eine Entscheidung. Du musst entscheiden, was dir wichtig ist in deinem Leben: 30 Minuten Fernsehen, Chatten, Spielen oder sonst irgendetwas oder Zeit mit Gott verbringen?

Für was entscheidest du dich?

Sei gesegnet!

„Wer sagt, für Gott keine Zeit zu haben, nimmt sich viel Zeit für Nebensächlichkeiten“ (Gaby Eder).

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