Jeder Tag bringt unendliche Möglichkeiten mit sich, sich sorgen zu machen. Gerade gestern erzählte mir eine Frau, ihr 15-jähriger Sohn sei auf Skireise mit seiner Schule. Eigentlich würden sie jeden Abend telefonieren, aber als sie den Abend zuvor kein Lebenszeichen von ihm bekam, wurde sie unruhig.
Sie schrieb ihm. Keine Antwort. Sie versuchte, ihn anzurufen, und erreichte ihn nicht. „Ich bin wirklich keine Helikoptermama“, sagte sie mir, „aber da habe ich vor Sorge die Nacht kaum geschlafen, obwohl ich wusste: Wenn etwas passiert, werde ich als Erste unterrichtet!“
Das Beispiel zeigt, wie schnell Sorgen uns übermannen und unser Leben beeinflussen können. Und mögliche Sorgen warten an allen Ecken und Enden.
Es gibt eine ganze Reihe von Bibelstellen, die uns ein Stück Ruhe bringen sollten. Eine davon hat mich gerade besonders bewegt (denn ich gebe zu, ich kenne das auch, dass Sorgen solche Macht haben, dass ich nicht schlafen kann).
In Psalm 55,23 (HfA) heißt es: „Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Er wird dich wieder aufrichten; niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht.“ Wenn ich diesen Vers lese, dann kann ich ein Versprechen Gottes klar erkennen. Gott sagt uns zu, dass er uns aufrichten wird, wenn wir unsere Sorgen auf ihn werfen.
Gut gesagt, aber in so mancher Situation schwer umgesetzt. Ich möchte dir drei kleine Tipps geben, wie du diese Zusage Gottes in deinem Leben umsetzen kannst:
Gott seine Sorgen zu überlassen, ist sehr aktiv. Und es erinnert mich an ein Wort von Jesus, wo er sagt: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28 HfA). Wenn wir Sorgen haben, wenn wir unter unseren Lasten leiden, dann sollten wir aktiv werden.
Beginne deinen Tag mit einem Gebet, gleich morgens, wenn du deine Augen aufmachst: „Jesus, ich komme jetzt zu dir mit meinen Sorgen. Ich gebe sie dir bewusst ab und bitte dich, mir deinen Frieden für heute zu schenken! Ich lade dich ein, Heiliger Geist, Teil meines Lebens zu sein und Teil meines Tages heute und bitte dich, mir alle Kraft zu geben, die ich heute brauche.“
Das ist schon einmal ein guter Start. Der zweite Zuspruch lautet, dass Gott uns aufrichten wird. Wie tut Gott das? Auch das erinnert mich an einen anderen Vers aus der Bibel, wo Jesus sagt: „Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!“ (Matthäus 4,4 HfA).
Eine gesunde Ernährung ist wichtig, sowohl was deine Nahrungsaufnahme angeht, als auch, wie du dich geistlich fütterst. Wenn ich mir anschaue, wie viel Zeit ich mit Medien verbringe, die mir Sorgen bereiten und das vergleiche mit der Zeit, die ich für Gottes Wort habe, dann wundert es mich nicht, warum die Sorgen oft Überhand nehmen.
Das Wort Gottes ist die Kraft, die uns aufrichtet, das behauptet es von sich selbst. Das Wort Gottes gibt uns Kraft und Zuversicht. Es zeigt uns, wer wir sind und wer Gott ist – und vor allem auch, wer wir sein können, wenn wir Gott vertrauen.
Als ich damals mein Examen in Theologie gemacht habe, sagte mir einer meiner Professoren vor der Prüfung: „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin ja bei Ihnen!“ Im Wort Gottes lesen wir, dass jemand, der viel mehr weiß und viel mehr kann, als damals mein Professor, an unserer Seite steht. Jesus bezeichnet sich selbst als das Brot des Lebens, also sollten wir es reichlich zu uns nehmen.
Und schließlich spricht Gott uns zu, dass er den nicht scheitern lässt, der treu zu ihm steht. Im Originaltext nennt David solch einen Menschen „gerecht“. Du wirst nicht gerecht vor Gott, indem du irgendwelche Dinge tust oder irgendwelche Opfer bringst, sondern, indem du an seiner Seite stehst, indem du hörst, was er zu sagen hat und es dann tust.
Das Vertrauen wird nicht von heute auf morgen sofort da sein, aber wenn du deine Sorgen auf Gott wirfst, wirst du erleben, dass er wirklich treu ist und dich trägt. Du wirst empfänglicher werden für seinen Frieden und weniger empfänglich für Sorgen, die dich quälen. Aber alles beginnt damit, dass wir aktiv werden und die Nähe Gottes suchen.
Sei gesegnet!
„Sich sorgen nimmt dem Morgen nichts von seinem Leid, aber es raubt dem Heute die Kraft“ (Corrie ten Boom).