Schafe auf dem Deich

Auch du bist ein „Influencer“

Jürgen Ferrary
19. Februar 2025

Du hast das vielleicht auch schon einmal erlebt. Du suchst im Internet nach irgendeinem Produkt oder einer Dienstleistung und wirst im nächsten Moment von Werbung zu diesem Thema regelrecht überschwemmt. Manchmal finde ich das gruselig. Sicherlich hat das wenig mit Magie zu tun, als mit irgendwelchen Algorithmen, in jedem Fall hat es aber mit Einfluss zu tun.
Wir werden ständig und überall beeinflusst. Kennst du Worte wie „Yolo“ oder „Aura“? Sie verbreiten sich im Internet so schnell, dass man kaum hinterherkommt. Das Neueste, was ich kenne, was auf dem Markt ist, ist „skibbedi toilet“ und entstammt einer ziemlich bekloppten Videoreihe.

Es mag sein, dass du sie nicht kennst, die meisten Kinder nutzen diese Worte, die noch vor einem Jahr unbekannt waren. Der Einfluss von außen war so stark, dass kaum ein Kind dem entfliehen konnte und diese sinnfreien Wörter in seinen Sprachgebrauch aufgenommen hat.

Einfluss geschieht auch in unseren eigenen Kreisen. Wir werden geprägt durch die Menschen, mit denen wir Zeit verbringen. Wenn deine Freunde oft über ein Thema oder ein Produkt sprechen, dann wirst du auch wahrscheinlich anfangen, dich damit zu beschäftigen. Wenn sie bestimmte Worte sagen oder Worte mit einem merkwürdigen Akzent, dann kann es sein, dass du das auch übernimmst.

Mir fällt auf: Auch wenn die Begriffe Individualismus und Selbstverwirklichung in unserer Gesellschaft großgeschrieben werden, so ist es immer schwieriger, Einfluss zu erkennen. YouTube, Facebook und Instagram auch und besonders mit ihren Kurzvideos (Shorts der Reels genannt) haben eine große Macht.

Fragst du Teenager, dann nennen sie dir als Berufswunsch oft „Influencer“. Sie möchten auf der Welle mitschwimmen. Es lockt, berühmt zu sein, Einfluss nehmen zu können und vor allem das liebe Geld. Nicht jeder Einfluss ist negativ.

Letztendlich beeinflusse ich mit meinen Andachten ja auch Menschen, dich zum Beispiel. Und du beeinflusst Menschen, wenn du mit ihnen sprichst, wenn du bei jemandem einkaufst oder dir von jemandem die Haare schneiden lässt.

Jesus hat uns sogar immer wieder dazu aufgerufen, „Influencer“ zu sein. Er sagt, wir sollen „Licht“ sein und „Salz“ in der Welt, wir sollen Rede und Antwort stehen, wir sollen „in die Welt“ gehen und den Menschen die gute Botschaft bringen. Und hier ist der Knackpunkt: Wenn wir wissen, dass wir so oder so Einfluss in dieser Welt nehmen, dann ist es um so wichtiger, dass wir uns anschauen, von wem wir beeinflusst werden, wem wir also folgen.

Auf welche Stimmen hören wir, welche Botschaften senden wir? Wem folgen wir und welche Werte vertreten wir? Jesus sagt an einer Stelle: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ihnen gebe ich das ewige Leben, und sie werden niemals umkommen. Keiner kann sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater hat sie mir gegeben, und niemand ist stärker als er. Deshalb kann sie auch keiner der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.«“

Die Schafe kennen die Stimme des Hirten. Die Stimme Jesu in unserem Leben zu erkennen, hilft uns, zu entscheiden, welche anderen Stimmen wir zulassen. Seine Stimme klingt für uns alle anders. Sie ist normalerweise nicht hörbar. Aber die Bibel verspricht uns, dass wir Gott finden werden, wenn wir Ihn suchen. Und wenn wir uns Ihm nähern, wird Er sich uns nähern.

Wir werden zu dem, mit dem wir Zeit verbringen! Überlege dir eine Liste von Personen, Accounts oder Online-Persönlichkeiten, die dich am meisten beeinflussen. Bewerte, wie diese Einflüsse dich beeinflussen. Würdest du sagen, diese Einflüsse führen dich näher zu Christus, sie entfernen dich von Ihm oder keins von beidem?

Sei gesegnet!

„Es ist ungemein wichtig und nützlich, selbst in einem kleinen Wirkungskreis als gutes Beispiel zu wirken, denn auf diese Weise beeinflusst man Dutzende und Hunderte von Menschen“ (Fjodor Michailowitsch Dostojewski).

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