Mit einem Eselfüllen auf Missionsreise

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr. Bindet sie los und führt sie zu mir! Wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen.“ (Matthäus 21, 1 – 3)

Na, das nenne ich ja mal ein ausgefallenes Transportmittel für eine Missionsreise! Ausgerechnet ein Esel, nein, noch schlimmer. Ein Jungtier einer Eselin. Die Straßen, auf denen man damals unterwegs war, waren staubig. So ein Esel wirbelte bestimmt ’ne Menge Dreck auf, besonders wenn er bockig war. Zu der Zeit, als Jesus unterwegs war, hatten die Menschen eine sehr positive Meinung über Esel. Sie konnten schwer arbeiten, waren geduldig und was auch ganz wichtig war, selbst ein Esel, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hatte, konnte gleich als Reittier eingesetzt werden.

Das Tier musste nicht erst eingeritten werden, wie es bei einem Pferd nötig gewesen wäre. Außerdem galt der Esel auch als ein Tier des Friedens. Wenn man in die Schlacht ziehen wollte, ritt man ganz bestimmt nicht auf einem Esel in den Krieg, sondern auf einem Pferd.

Jesus wollte Frieden zwischen Gott und den Menschen stiften und nicht gegen die römische Armee zu Felde ziehen. Er erfüllte das Wort eines Propheten, das bereits etwa 500 Jahre zuvor gesagt wurde.

Die Vorhersage erfüllt sich

Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9, 9): „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.“ (Matthäus 21, 5)

Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte. Sie brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und er setzte sich darauf (Matthäus 21, 6 + 7)

Der Palmzweig als Symbol für Freiheit von den Römern

Die Zuschauer am Wegesrand legten nicht nur ihre Kleider auf den staubigen Weg. Sie hieben auch Palmenzweige ab und jubelten damit Jesus zu. So ein Zweig kann auch mal zwei Meter lang sein. Für Juden so eine Art Nationalflagge. Auf den letzten Münzen der Juden waren Palmzweige abgebildet. Doch nachdem die römische Währung eingeführt wurde, durften die Münzen der Juden nicht mehr benutzt werden. So waren die Zweige der Dattelpalme bei der Begrüßung Jesu mehr als nur ein Palmwedel.

Hier wurde der Wunsch nach Befreiung von der römischen Herrschaft ausgedrückt. Dass Jesus ausgerechnet mit dem Titel: „Sohn Davids!“ begrüßt wurde, bekräftigt dies. Denn dieser Name wurde für den verheißenen Retter benutzt. Gott selber hatte IHN König David versprochen.

Die große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg. Andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: „Hosianna dem Sohn Davids! gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“

Als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: „Wer ist der?“ Die Menge aber sprach: „Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.“ (Matthäus 21, 6-11)

Jesus weint über Jerusalem

Was Jesus in Jerusalem erwartet, werden wir unter anderem in einem nächsten Blog lesen. Übrigens, dass Jesus in Jerusalem einritt, ist nun schon fast 2000 Jahre her. Wir Christen feiern diesen Tag als „Palmsonntag“.

 

BeLa für GottinBerlin