Vor ein paar Tagen war ich zu einem Bibelgesprächskreis in einem kleinen Ort außerhalb von Berlin eingeladen. Das Thema lautete: Mut und Zuversicht. Nachdem ich eine kurze Geschichte erzählt und eine Bibelarbeit gehalten hatte, kamen wir miteinander ins Gespräch. Und ich war tief bewegt.
Denn jede Frau und jeder Mann, der an diesem Abend kam, hatte ein Päckchen zu tragen. Krankheit, Trauer, Enttäuschung, Angst – niemand ging unbelastet durchs Leben. Und doch: Als wir einander zuhörten, erzählten, beteten, da spürte ich, wie viel Hoffnung in diesem Raum lag.
Ich dachte:
Wenn das Leben schwer wird und das Einzige, was du noch schaffst, ist, glauben zu wollen – dann ist das genug. Hör nicht auf, glauben zu wollen.
Wir haben einen guten Gott. Einen Gott, der uns so sehr liebt, dass er seinen eigenen Sohn hingab – das größte Geschenk, das er uns machen konnte.
Warum?
Damit wir ihn kennenlernen können. Damit wir seine Nähe spüren – mitten im Alltag. Damit wir Versöhnung, Frieden und Hoffnung finden – und eines Tages die Ewigkeit mit ihm verbringen dürfen.
Was ist das für ein Gott, der uns so liebt? Es ist ein Gott, dem wir nicht egal sind. Ein Gott, der sich kümmert. Ein Gott, dem wir vertrauen können.
Denn, wie es im 1. Johannesbrief heißt: „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1. Johannes 4,19)
Lass diesen kleinen Funken Hoffnung wachsen, indem du darauf vertraust, dass Gott direkt neben dir ist – auch wenn du ihn gerade nicht siehst. Genau das war es, was ich an diesem Abend erlebt habe. Ich fuhr mit einem dankbaren Herzen nach Hause.
Und ich habe mir fest vorgenommen:
Wenn stürmische Zeiten kommen – und sie werden kommen – will ich beten.
Ich will Gott bitten, mir zu helfen, meine Zweifel und meinen Unglauben zu überwinden.
Ich will Fragen stellen – wie Habakuk.
Und ich will bereit sein, Gottes Antwort zu hören.
Mein Gebet für dich und mich ist, dass wir eines Tages diesen Habakuk-Glauben haben, den wir im dritten Kapitel seines Buches sehen: „Der Herr, mein Gott, macht mich stark. Er gibt mir sichere Füße wie einem Hirsch, und er führt mich auf meine Höhen.“ (Habakuk 3,19)
Aber:
Wir können keinen Kapitel-3-Glauben haben, ohne vorher ein Kapitel-1-Fragen und ein Kapitel-2-Warten erlebt zu haben. Denn Gott wirkt oft mehr in den Tälern als auf den Gipfeln.
Ich habe nicht Antworten auf alle Fragen, weder auf deine noch auf meine eigenen. Aber nach weit über 30 Jahren des Glaubens und damit verbunden vielen Geschichten, die Gott in meinem Leben (und mit meinem Leben) geschrieben hat, vielen Höhen, aber auch vielen Tälern kann ich dir sagen:
Ich habe genug mit Jesus erlebt in meiner Vergangenheit, um zu wissen: Er ist alles, was wir brauchen, um nicht nur Täler zu überwinden, sondern auch ein glückliches und zufriedenes Leben zu leben – unabhängig der Umstände in denen wir uns befinden!
Ich habe erlebt, wie er mich durch Krisen getragen, mich verändert und wachsen lassen hat. Deshalb weiß ich heute: Er ist alles, was wir brauchen – um nicht nur Täler zu überwinden, sondern auch ein erfülltes, zufriedenes Leben zu führen, egal, was gerade um uns herum passiert.
Willst du Gott näherkommen, ihn besser kennenlernen, ihm mehr vertrauen? Dann gib den Glauben nicht auf – auch wenn das Leben stürmt.
Hör niemals auf, glauben zu wollen. Denn selbst in der Dunkelheit gibt es Hoffnung. Je mehr du Gott kennenlernst, desto mehr wirst du erfahren, dass seine Liebe, Treue und Gnade tragen.
Und mit der Zeit wirst du erkennen: Selbst wenn das Leben schwer ist – Gott bleibt gut.
Sei gesegnet!
„Ich bin mit Jesus durch genug Gestern gegangen, um ihm all meine Morgen anzuvertrauen“ (Craig Groechel).