Gesicht von Jesus Christus am Kreuz

Es ist vollbracht

Jürgen Ferrary
1. April 2025

Johannes schreibt fast am Ende seines Berichtes über Jesus: „Nachdem Jesus den Essig genommen hatte, sagte er: »Es ist alles vollbracht.« Er ließ den Kopf sinken und starb“ (Johannes 19,30 BB). Ich habe mir in meinem Leben schon so manches Mal die Frage gestellt: „Was ist das Ziel deines Lebens, Jürgen? Was ist Sinn und Zweck?“

Bei Jesus ist die Antwort ebenso klar wie krass: Es war vom Anbeginn seines Lebens das Kreuz. Seine Geburt diente dazu, dass er am Kreuz sterben konnte. Dass Jesus Mensch wurde, diente der Versöhnung mit uns. Jesus wurde geboren, um zu sterben, damit wir leben.

Das klingt hart, ist es auch. Aber es zeigt, wie groß seine Liebe zu uns Menschen ist. Und als er dann schließlich am Kreuz hing und seiner Bestimmung sehr nahe war, fasste er sie in einem einfachen Satz zusammen: „Es ist vollbracht!“

Es lohnt sich, das Wort, das in der griechischen Bibel hier verwendet wird, einmal näher anzuschauen: „Es ist vollbracht – τετέλεσται – telestai“. Die alten Griechen waren stolz, dass sie mit wenigen Worten viel sagen konnten.

„Telestai“ entstammt der Wurzel „teleo“ und kommt im Neuen Testament mehrere Male vor (Matthäus 11,1; 11,24; Lukas 18,31; Römer 2,27) und hat dort mehrere Bedeutungen: „Vollendung, Bezahlung, Erfüllung.“ Und all das hat Jesus am Kreuz vollbracht.

Dazu kommt, dass im griechischen Kulturraum dieses Wort unter bezahlte Rechnungen geschrieben wurde: „Telestai“

„Teleo“ war zu Jesu Zeiten im griechischen Sprachraum absolut gewöhnlich. Man kann davon ausgehen, dass Jesus dieses Wort nutze, nachdem er ein Projekt bei seinem Vater beendet hatte, an dem er und sein Vater Josef gearbeitet hatten.

Was also hat Jesus am Kreuz vollendet? Vollendet oder beendet wurde sein Leiden, seine Misshandlungen. Nie wieder würde er durch die Hand böser Menschen Schmerzen zugefügt bekommen. Nie wieder würde er die Sünden der Welt tragen müssen.

Auch die Macht des Widersachers, dessen, den die Bibel Teufel oder Satan nennt, wurde beendet. Jesus kam auf diese Erde, um dem Bösen und seinen Helfershelfern einen vernichtenden Schlag zuzufügen. In Hebräer 2,14 (NLB) heißt es: „Da Gottes Kinder Menschen aus Fleisch und Blut sind, wurde auch Jesus als Mensch geboren. Denn nur so konnte er durch seinen Tod die Macht des Teufels brechen, der Macht über den Tod hatte.“

Das bedeutet, dass wir nicht mehr unter der Macht der Sünde stehen, sondern frei sein können. 

Und schließlich hat Jesus die Versöhnung vollendet. Sie ist vollendet, es ist vollbracht, Wir müssen nichts mehr leisten, wir können auch gar nichts dazutun. All unsere Sünden wurden auf Jesus übertragen, als er am Kreuz hing. Seine Gerechtigkeit wurde auf unser Konto übertragen.

Deswegen rief Jesus am Kreuz diese berühmten und berührenden Worte aus: „Es ist vollbracht!“ Es war Gottes wohlüberlegter und gut durchdachter Plan. Es ist vollbracht – darüber können und sollten wir uns freuen.

Sei gesegnet! 

„Jesus Christus hat alles getan. Was wir noch tun müssen, ist, ihm zu vertrauen und seine Gnade zu empfangen“ (Dietrich Bonhoeffer).

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