Was tust du, wenn das Leben dir Angst macht? Wenn du die Zeitung aufschlägst und denkst: Der dritte Weltkrieg könnte jeden Moment beginnen. Wenn du die Polarisierung in unserem Land spürst und dich fragst, ob es irgendwann in Gewalt ausartet. Wenn du dir Sorgen machst, wie du deine Kinder von Drogen fernhalten kannst. Wenn du kaum wagst, zum Arzt zu gehen, weil du ein schlimmes Ergebnis fürchtest. Oder wenn dein Chef dich in sein Büro bittet – und dein Puls steigt.
Wie gehst du mit solchen Situationen um?
Ich muss gestehen: Mein erster Reflex ist oft, mich abzulenken. Ich will mit aller Gewalt meinen Kopf freibekommen – Trost suchen, Erleichterung, vielleicht sogar die Flucht. Doch die Erfahrung zeigt: Angst verschwindet nicht, wenn man sie ignoriert.
Angst ist wie ein Stein im Schuh. Vielleicht kannst du ihn eine Weile übergehen. Aber je länger du gehst, desto mehr drückt er. Und irgendwann kannst du keinen Schritt mehr machen. Wenn wir versuchen, unsere Gefühle zu verdrängen, laufen wir am Ende auch vor der einzigen Hilfe weg, die uns wirklich Frieden schenken kann.
Denn: Solange wir nicht bereit sind, ein ehrliches Gespräch mit Gott zu führen, bleibt unser Herz unruhig.
Aber wie führt man ein solches Gespräch?
Drei Schritte von Habakuk
Im Alten Testament begegnet uns Habakuk – ein Prophet, der mit seinen Fragen zu Gott kam. Er lebte um 630 v. Chr. in einer Zeit voller Bedrohung. Und er zeigt uns drei Schritte, wie man mit Angst und Zweifeln umgehen kann:
Er stellte Gott Fragen. Habakuk sprach seine Zweifel offen aus. Er klagte Gott die Ungerechtigkeit vor, die er sah.
Er hielt inne. Statt weiterzurennen, hörte er auf Gott.
Er schrieb auf, was Gott ihm sagte. „Der Herr antwortete: Schreib die Vision auf! Schreib sie deutlich auf Tafeln, damit man es gut lesen kann!“ (Habakuk 2,2 BB).
Eine merkwürdige Anweisung, oder? Warum sollte er schreiben? Vielleicht, weil Gott wusste: Menschen vergessen schnell. Und so wurde Habakuks Gespräch mit Gott über Jahrtausende bewahrt – damit wir heute lesen können, dass Gott treu ist.
Auch für uns heute
Auch uns tut es gut, aufzuschreiben, was Gott uns ins Herz legt. Denn nicht nur unser Alltag schiebt solche Eindrücke schnell zur Seite. Auch der Widersacher Gottes ist ein Meister darin, Zweifel zu säen und Wahrheiten zu verdrehen.
Vielleicht denkst du: „Ich bin doch kein Schreiber.“ Das dachte ich auch. Aber probiere es aus. Steck dir einen klaren Rahmen – vielleicht sechs Wochen. Schreib alles auf, was du als Impuls empfängst: beim Bibellesen, im Gebet, als innere Stimme oder durch Worte anderer Menschen.
Das Aufschreiben hat Kraft. Worte auf Papier oder Bildschirm werden zu einem Zeugnis. Sie bewahren Erinnerungen. Sie helfen dir, dranzubleiben.
Halte Gottes Botschaft an dich fest – so wie Habakuk.
Einladung
Vielleicht bist du gerade selbst voller Fragen. Vielleicht spürst du Angst. Dann tu es wie Habakuk:
Stell Gott deine Fragen.
Halte inne und höre.
Schreibe auf, was du empfängst.
Du wirst erleben: Angst muss nicht das letzte Wort haben. Am Ende steht Gottes Treue und damit dein tieferer Glaube.
Sei gesegnet!
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das Vertrauen, dass etwas anderes wichtiger ist“
(Ambrose Redmoon).