Wenn man heute die Nachrichten durchscrollt, hat man schnell den Eindruck: Die Welt gerät aus den Fugen. Gefühlt jede zweite Meldung macht Angst. Dazu kommen täglich Hunderte neue Bilder, Posts, News und Videos – mehr, als wir überhaupt verarbeiten können. Und oft sind es gerade die negativen Schlagzeilen, die hängen bleiben.
Die Flut nimmt eher zu als ab. Gleichzeitig wird es schwerer, Wahrheit von Fake zu unterscheiden. Klar: Viele digitale Erfindungen sind genial. Ich kann mit Freunden weltweit in Echtzeit schreiben – nicht mehr wochenlang auf einen Brief mit bunter Briefmarke warten. Ich kann aus dem Urlaub Pizza bis an mein Handtuch liefern lassen. Und mitten in der Nacht kurz mein Konto checken.
Aber all das hat auch eine Schattenseite. Je mehr wir auf Technik setzen, desto abhängiger werden wir von ihr. Achte mal darauf, wie oft du dein Handy zur Hand nimmst – ohne dass es geklingelt oder vibriert hat. Und sieh dir an, wie viel Angst wir haben – obwohl das Leben schon immer gefährlich war. (Kleiner Reminder: Es endet ohnehin mit dem Tod. Sorry für die schlechten Nachrichten.)
Ich glaube, ein Grund, warum wir Technik gleichzeitig lieben und hassen, liegt darin, dass sich so vieles um uns dreht. Was auch passiert – es wird zu unserem Problem, unserer Sorge, unserer Angst. Wir stehen permanent im Mittelpunkt. Und wir messen unser Leben an Likes, Klicks, Followern. Auch wenn’s keiner zugibt: Gerade Jüngere schauen ständig auf die Zahlen. Wie sichtbar bin ich? Wer interessiert sich für mich?
Aber wir wissen auch: Je mehr wir uns nur auf uns fokussieren, desto leerer fühlen wir uns. Warum? Weil wir nicht dafür geschaffen wurden, uns selbst zu genügen. Wir sind für mehr gemacht.
Jesus wurde einmal von einem Gesetzeslehrer gefragt: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“ Er antwortete mit einer Gegenfrage: „Was steht im Gesetz Gottes?“ Der Fragesteller zitiert: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben – von ganzem Herzen, ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und deinem ganzen Verstand. Und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27 HfA).
Das ist der Punkt. Wir wurden nicht für diese Erde geschaffen, sondern für die Ewigkeit. Nicht, um gesehen zu werden, sondern um Liebe zu leben. Nicht, um Anhänger zu sammeln, sondern um Jesus nachzufolgen.
Und dieses ewige Leben beginnt jetzt. Technik, Social Media, all das kann Segen sein – wenn es uns dient, nicht beherrscht. Aber wenn es uns so ablenkt, dass wir an unserem eigentlichen Leben vorbeirennen, verpassen wir das Beste. Wenn Angst, Stolz oder Geltungssucht uns gefangen nehmen, sind wir nicht frei.
Darum: Es ist Zeit, die Prioritäten neu zu sortieren. Es ist Zeit, zurück auf Anfang zu gehen – zu dem, was zählt. Zu einem Leben in Liebe. Zu einem Leben in Beziehung. Zu einem Leben mit Gott und für Gott.
Denn wir wurden nicht geschaffen, um von Menschen bejubelt zu werden – sondern um mit Gott in Ewigkeit verbunden zu sein.
Sei gesegnet!
„Wir haben gelernt, wie man schneller lebt – aber nicht, wie man besser lebt“ (Dalai Lama).