Lange war das Volk unterjocht worden. Lange hatte man darauf gewartet, dass endlich der Retter, der Befreier, kommen würde. Und nun war er da, Jesus. Als Kind, in Armut geboren, wurde es sowohl von den Weisen als auch von den Hirten, sowohl von denen, die in der Gesellschaft ganz oben waren, als auch von denen, die ganz unten standen, erkannt.
Die einen waren Juden, die anderen kamen aus der ganzen Welt. Aber sie alle fielen vor diesem Baby nieder und beteten es an, denn sie verstanden, die alte Prophezeiung war eingetreten. Gott hatte die Menschen erhört. Gott würde durch dieses Baby endlich Frieden und Freiheit schenken.
Aber schnell waren viele enttäuscht, denn sie hatten gehofft, Jesus würde mit Schwert und Streitwagen die Besatzer verjagen. Das tat er nicht. War die Prophetie falsch, die einst voraussagte: „Denn uns wurde ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt worden. Ihm wurde die Herrschaft übertragen. Er trägt die Namen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedefürst.“ (Jesaja 9,5 BB).
Jesus machte schnell klar: Die Regierung, die auf seinen Schultern ruht, ist keine politische Regierung. Das Reich, das er regiert, ist kein politisches Reich; der Vers bezieht sich auf die Führung unseres Lebens. Jesus hat die Römer nicht verjagt, er hat dazu aufgerufen, sogar sie, die Erzfeinde, zu lieben. Er hat keinen neuen Staat geschaffen, wohl aber ein Volk von denen, die ihn als Herren annahmen.
Bis heute sind Menschen enttäuscht und schimpfen darüber, dass es überall auf der Welt Krieg gibt. Wo denn ist bitte dieser Friedefürst? Wo ist denn bitte sein Friedensreich?
Vor einiger Zeit hat ein Prediger ein wirklich anschauliches Bild von dem, was Jesus uns anbietet gezeigt. Wir leben in einer gefallenen Welt, einer Welt, in der die meisten Menschen von Gott nichts wissen wollen, in der Egoismus, Geld und Macht regieren. Solange das so ist, wird es immer Konflikte und Kriege geben – leider.
Der Prediger zog sich auf der Bühne einen dicken Mantel an und sagte: „So wie mit meinem Mantel ist es mit dem Frieden, den Gott anbietet auch. Wenn es regnet, wenn es kalt ist, stürmt und schneit, dann ziehe ich meinen Mantel an. Kälte, Regen und Schnee sind immer noch da, aber sie können mir nichts mehr anhaben!“
Was für ein Vergleich! Gott schenkt Frieden, indem er uns mit sich versöhnt. Wenn wir in Beziehung zu Gott leben, erfüllt uns eine tiefe innere Ruhe. Der Friede, den Jesus schenkt, ist nicht situationsabhängig und unbeständig, sondern ein verlässlicher Bestandteil unseres Lebens. Jesaja verspricht diesen Frieden ganze 26 Mal.
Ein bekannter Vers lautet: „Wer unerschütterlich auf dich vertraut, dem schenkst du bleibenden Frieden.“ Vertrauen tue ich, indem ich mich der Herrschaft von Jesus unterstelle. Das Schlüsselwort lautet also „Herrschaft“.
Frieden kommt, wenn wir diesen Retter, von dem Jesaja immer wieder spricht, nicht nur intellektuell erfassen, sondern ihn als unseren Herrn annehmen. Wenn wir es dem Friedensfürsten gestatten, unser Leben zu regieren, dann folgt ihm sein Friede auf dem Fuß. Sofort. Ein für alle Mal. Frieden ist die Folge seiner Herrschaft in unserem Leben.
Noch einmal Jesaja: „Seine Herrschaft ist groß und bringt Frieden ohne Ende. Er regiert als König auf dem Thron Davids und schafft Recht und Gerechtigkeit. So festigt und stärkt er sein Königreich jetzt und für immer.“
Wenn du das auf dein Leben beziehst, dann kannst du diesen Frieden erleben, der unabhängig ist von äußeren Umständen. Du kannst Frieden mit deiner Vergangenheit schließen, du kannst Frieden im Hier und Jetzt erleben und auch inneren Frieden, was deine Zukunft, ja, was selbst deinen Tod angeht.
Jesus ist der Friedefürst. Er hat Frieden gebracht. Nimm ihn an und erlebe seinen Frieden, den Frieden, der dich schützt und bewahrt, so wie die Jacke vor Regen und Schnee.
Sei gesegnet!
„Gottes größter Traum ist nicht, uns reich, erfolgreich, beliebt oder berühmt zu machen. Gottes Traum ist es, dass wir Frieden mit ihm haben“ (Max Lucado).