Ein Mann steht vor Gericht, weil er seine Frau umbringen wollte. So stand es heute in der Zeitung.
Mich erschüttert Gewalt immer – besonders Gewalt gegen Frauen. Noch mehr aber hat mich der Grund getroffen: Die Frau wollte sich trennen. Und der Mann sagte: „Aber sie war doch mein ganzer Lebenssinn.“
So schrecklich die Tat ist – sie zeigt ein Symptom, das vielen Menschen gar nicht so fremd ist. Ich begegne ihm immer wieder, wenn Paare über ihre Beziehung sprechen. Das Symptom heißt: „Ich suche mein Glück im anderen.“ Oder etwas romantischer gesagt: „Du bist mein Ein und Alles.“
Natürlich – in einer gesunden Beziehung ist der andere ein wichtiger Teil meines Lebens. Aber wenn ich glaube, mein Partner sei verantwortlich für mein Glück, dann setze ich ihn unter Druck – und unsere Liebe gleich mit. Denn niemand kann die Last tragen, mich glücklich machen zu müssen.
Es gibt diesen alten Spruch: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Da steht nicht: „Dein Mann ist deines Glückes Schmied“ oder „deine Frau ist deines Glückes Schmied“. Nein – du selbst bist verantwortlich für dein Glück.
Wenn du einen Menschen an deiner Seite hast, der dich liebt, dann ist das ein großes Geschenk. Aber es ist nicht seine Aufgabe, dein Leben mit Sinn zu füllen. Das kann nur einer: Gott.
Viele Menschen leben frustriert, weil sie unbewusst erwarten, dass andere ihr Glück herstellen – der Partner, die Kinder, der Job. Doch wenn du dein Glück auf andere baust, wirst du nie entdecken, was Gott in dich hineingelegt hat. Denn er hat dir alles gegeben, was du brauchst, um ein erfülltes Leben zu führen.
In der Bibel heißt es:
„Freue dich über den Herrn, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst.
Befiehl dem Herrn dein Leben an und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.“ (Psalm 37,4–5 HfA)
Ich bin überzeugt: Gott will nicht nur, dass du gerettet wirst – er will auch, dass du glücklich lebst. Nicht oberflächlich, sondern tief. Ein Glück, das nicht davon abhängt, wie dein Partner dich behandelt oder ob dein Leben gerade rundläuft. Sondern ein Glück, das aus der Nähe zu Gott wächst.
Darum: Schau heute einmal in den Spiegel. Niemand ist für deine Freude verantwortlich – außer du selbst. Du kannst dich entscheiden, dich an Gott zu freuen. Er ist die Quelle der Freude, die bleibt, auch wenn Beziehungen wanken oder Pläne scheitern.
Mach es dir zur Gewohnheit, dein Leben Gott anzuvertrauen – nicht nur theoretisch, sondern praktisch, Tag für Tag. Sprich mit ihm über die Bereiche, in denen du unzufrieden bist oder zu viel vom anderen erwartest. Und bitte ihn, dir den nächsten Schritt zu zeigen.
Aber Achtung: Vielleicht sagt er an der einen oder anderen Stelle zu dir – wie mein Navi manchmal:
„Bei nächster Gelegenheit bitte umkehren.“
Sei gesegnet.
„Glück ist kein Ziel, das man erreicht, sondern eine Art zu leben“ (Burton Hills).


