Ich bin ohne Glauben aufgewachsen – zumindest habe ich das immer gesagt. Doch streng genommen stimmt das nicht. Atheismus bedeutet ja, die Existenz Gottes bewusst zu leugnen. Dazu muss man sich mit Gott auseinandersetzen. Ich war eher gleichgültig oder – wenn überhaupt – ein Agnostiker: jemand, der meint, man könne Gottes Existenz weder beweisen noch widerlegen.
Als Jugendlicher war mir das Thema ehrlich gesagt ziemlich egal. Wenn mich jemand auf Jesus ansprach oder ich „zufällig“ über ihn stolperte – etwa durch einen christlichen Aufkleber auf dem Auto von Nachbarn –, schob ich das Ganze sofort in die Schublade „Märchen und Mythen“.
Gleichzeitig hörte ich Musik mit eindeutig satanischen Inhalten. Einmal sagte jemand zu mir: „Du bist nicht gerade smart – sogar der Teufel weiß, wer Jesus ist!“ Das hat gesessen.
Die Bibel drückt es so aus:
„Den Geist Gottes erkennt ihr daran: Er bekennt, dass Jesus Christus als Mensch aus Fleisch und Blut zu uns gekommen ist. Jemand, der das leugnet, hat nicht den Geist Gottes, sondern aus ihm spricht der Geist des Antichristen“ (1. Johannes 4,2-3).
Wer sich einmal ernsthaft mit der Geschichte beschäftigt, entdeckt: Die Belege dafür, dass Jesus wirklich gelebt hat, sind erdrückend – sogar stärker als bei Gestalten wie Julius Cäsar oder Pharao Ramses II.
Natürlich kann man einwenden, die Evangelisten hätten ein Eigeninteresse gehabt, Jesus groß zu machen. Aber es gibt außerbiblische Quellen – und zwar von Menschen, die keine Christen waren und sogar kritisch gegenüber dem Christentum standen.
Da ist zum Beispiel Tacitus, römischer Senator und einer der besten Historiker des alten Rom. Er berichtet, dass Christus unter der Herrschaft von Kaiser Tiberius durch Pontius Pilatus in Judäa hingerichtet wurde. Er nennt das Christentum einen „verderblichen Aberglauben“ – und liefert damit gerade durch seine Ablehnung eine besonders glaubwürdige Quelle. Er erwähnt nicht nur den Kreuzestod Jesu, sondern bezeichnet ihn sogar als „Christus“ – also Messias, Retter, Gesalbter. Von diesem Titel leitet sich unser Name „Christen“ ab.
Die zweite bedeutende Quelle ist Josephus, ein jüdischer Priester und Historiker, der nach dem Jüdischen Aufstand in Rom lebte. Durch seine privilegierte Stellung am kaiserlichen Hof konnte er ausführlich über das Judentum schreiben. In seinem Werk Jüdische Altertümer erwähnt er Jesus zweimal und bezeichnet ihn sogar als „Jesus, der Christus genannt wird“.
Zwei Zeugen aus völlig unterschiedlichen Lagern: der eine Römer, der andere Jude. Keiner war Freund oder Nachfolger Jesu. Und doch bestätigen beide seinen Tod – und nennen ihn „Christus“.
Diese Fakten haben mir geholfen, meinen Glauben zu festigen. Und sie helfen mir, wenn ich mit anderen über meinen Glauben spreche. Wenn sogar seine Gegner erkannt haben, wer Jesus ist, dann kann das ein guter Anstoß für so manchen für eine Suche nach der Wahrheit sein.
Sei gesegnet!
„Wer die Wahrheit liebt, muss auch den Mut haben, sie auszusprechen“ (Marie von Ebner-Eschenbach).