Ob es nun Galileo Galilei war, die Gebrüder Wright, Thomas Edison oder Steve Jobs – sie alle hatten bahnbrechende Ideen und Durchhaltevermögen. Doch ihnen wehte oft eisiger Wind entgegen. Statt Applaus ernteten sie Ablehnung, Zweifel, Widerstand.
Vielleicht bist du kein Erfinder, aber du kennst das Prinzip: Du wagst einen Schritt in die richtige Richtung – und plötzlich wird es schwer. Der ersehnte Fortschritt wird vom Leben selbst infrage gestellt. Statt Rückenwind kommt Gegenwind.
Es müssen gar nicht die großen Lebensentscheidungen sein. Vielleicht ist es ein Schritt auf jemanden zu – ein Versuch zur Versöhnung. Vielleicht öffnet sich beruflich eine Tür, oder du erlebst einen geistlichen Durchbruch. Und plötzlich scheint alles zusammenzubrechen.
In der Bibel begegnet uns diese Dynamik bei David. Nach Jahren des Wartens wird er endlich zum König gesalbt. Es ist ein geistlicher und weltlicher Triumph. Aber der nächste Vers zeigt: Der Durchbruch wird sofort angegriffen.
„Als die Philister hörten, dass David zum König über Israel gesalbt worden war, zogen sie mit ihrem Heer los, um ihn zu stellen.“ (2. Samuel 5,17)
Der frisch gekrönte König erlebt keinen Frieden, sondern Krieg. Statt Triumph folgt Druck. Statt Ruhe folgt Kampf.
Wie hätte ich reagiert? Wahrscheinlich panisch oder mit blindem Aktionismus: „Ich muss doch etwas tun – ich habe doch Verantwortung!“ David reagiert anders. Obwohl er erfahrener Kämpfer ist, verlässt er sich nicht auf seine Erfahrung oder Stärke. Die Bibel sagt:
„David fragte den HERRN: ›Soll ich die Philister angreifen? Wirst du mir den Sieg geben?‹ Und der HERR antwortete: ›Greif an! Ich verspreche dir den Sieg.‹“ (Vers 19)
David reagiert nicht schnell und heftig – sondern schnell im Glauben. Er fragt zuerst. Und Gott antwortet.
Diese Szene enthält eine wichtige Lektion: Geistlicher Durchbruch provoziert geistlichen Widerstand. Aber der entscheidende Unterschied liegt darin, wie wir reagieren. Im Stress oder im Vertrauen? Im Alleingang oder mit Gottes Rat?
Ich muss zugeben, dass ich in meinem Leben oft nicht wie David reagiert habe. Statt zu fragen, habe ich funktioniert. Statt mich auszurichten, habe ich ausgeteilt. Ich habe meine verstaubte Rüstung aus dem Keller geholt, mein rostiges Schwert geschnappt und gedacht: „Ich schaffe das schon.“ Dabei habe ich Gott überhört – oder zumindest nicht gefragt.
Und dann kam die Erschöpfung. Der Frust. Der Rückschlag. Denn Handeln ohne Hören führt selten zum Ziel.
David zeigt einen anderen Weg: Er wählt nicht Panik, sondern Gebet. Er fragt Gott – und vertraut auf seine Antwort. Das ist nicht Schwäche. Das ist geistliche Reife.
Vielleicht bist du gerade in einer ähnlichen Situation. Du hast einen Durchbruch erlebt – und nun folgen Angriffe. Du spürst Widerstand, Zweifel, Verunsicherung. Lass dich nicht entmutigen. Und vor allem: Reagiere nicht sofort. Werde still. Frage Gott. Und höre hin.
„Die Augen des HERRN blicken über die ganze Erde, um die zu stärken, deren Herzen ganz ihm gehören.“ (2. Chronik 16,9)
Gott sucht nicht nach Perfektion – sondern nach Herzen, die hören wollen. Nach Menschen, die wie David sagen: „Ich verlasse mich nicht auf meine Stärke – ich verlasse mich auf dich.“
Nimm dir heute ein paar Minuten. Werde still. Frage Gott, was du tun sollst – in dieser einen konkreten Situation. Und dann warte. Gott wird dir antworten. Vielleicht mit einem klaren Auftrag. Vielleicht mit einem tiefen Frieden.
Sei gesegnet!
„Gott hat keine Probleme. Nur Pläne“ (Corrie ten Boom).