In meinem Unterricht erzählt ein kleiner, muslimischer Junge, was seine Religion über das Leben nach dem Tod lehrt: Auf jeder Schulter des Menschen sitzt ein Engel, der über gute und schlechte Taten berichtet. Dieses Bild kommt mir bekannt vor – nicht nur aus der Religion, sondern auch aus Karikaturen und Comics. Ein guter und ein böser Engel, die uns ins Ohr flüstern, um uns zum Guten oder zum Bösen zu verleiten. Was humorvoll daherkommt, trägt einen ernsten Kern.
Die Bibel spricht tatsächlich von einer unsichtbaren Welt – von geistlichen Mächten, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen können. Als ich jünger war, habe ich Heavy Metal gehört und mit meiner Band gespielt. In dieser Szene war es ganz normal, von Engeln, Dämonen und dem Teufel zu singen – von Mächten, die oft nicht ernst genommen werden, aber die Bibel warnt deutlich davor.
Paulus schreibt: „Wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.“ (Epheser 6,12 HfA)
Das sind keine mythologischen Bilder, sondern reale Kräfte, die Menschen binden und kontrollieren können – subtil, aber wirksam. Lukas 8,2 beschreibt, wie Jesus Menschen befreit, die von solchen Mächten gefangen waren.
Vielleicht denkst du: „Mit Okkultem hatte ich noch nie zu tun.“ Gut so. Und doch ruft die Bibel uns zur Wachsamkeit. Paulus macht nämlich einen Zusammenhang deutlich: Wo wir Dingen mehr vertrauen als Gott, öffnen wir geistlichen Einflussräumen Tür und Tor. Die Bibel nennt das Götzendienst – und der kann viele Gesichter haben: Karriere, Kontrolle, Beziehungen, Geld, Angst vor Verlust, Sehnsucht nach Anerkennung. Alles, worauf ich meine Hoffnung baue, was mir „Sinn“ gibt, kann ein Götze werden – und genau dort können dunkle Kräfte Einfluss gewinnen.
Aber hier kommt die gute Nachricht: Jesus ist stärker. Immer wieder hat er Menschen befreit – und er tut es auch heute noch. Doch diese Freiheit ist kein Selbstläufer. Jesus warnt in Lukas 11,24–26 (HfA), dass ein leer gebliebenes Herz schnell wieder besetzt werden kann:
„Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, sagt er: ‚Ich kehre dorthin zurück, wo ich herkam.‘“
Es reicht nicht, das Schlechte loszuwerden – wir brauchen das Gute. Jesus selbst will unser Herz füllen mit seinem Geist, seiner Liebe, seinem Frieden.
Das ist wie bei einem Menschen, der aus der Abhängigkeit kommt: Wenn sein Leben nicht mit Gutem gefüllt wird, bleibt die Gefahr des Rückfalls. Auch unser inneres Leben braucht eine klare Ausrichtung.
Deshalb die Einladung: Mach heute einen Schritt hin zur Freiheit. Lies Lukas 11,23–26 in Ruhe. Bitte Jesus, dein Herz mit seinem Licht zu erfüllen – mit Wahrheit, Klarheit, Trost und Kraft. Sag ihm, wo du verletzt, verunsichert oder offen bist für seine heilende Nähe. Bitte Gottes Geist, dich zu erfüllen, und wenn du magst, sprich mit jemandem darüber.
Was auch immer dich bindet – du bist nicht schutzlos. Du bist geliebt. Befreit. Und berufen, in der Wahrheit zu leben.
Sei gesegnet!
„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich träumen lässt“ (William Shakespeare).