Römer 8, 28

Was erwartest du?

Jürgen Ferrary
30. Dezember 2024

Das alte Jahr ist nun fast vorbei. Ich weiß nicht, mit welchen Gedanken du auf die vergangenen Monate schaust, ob dein Leben leicht war oder schwer oder wie eine Achterbahnfahrt. Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern. Wir können nur aus der Vergangenheit lernen. 

Bald beginnt ein neues Jahr. Welche Gedanken hast du, wenn du an die Zukunft denkst? Mit welchen Erwartungen gehst du durch dein Leben? Hast du Erwartungen an dein Leben? Hattest du Erwartungen, als du heute Morgen aufgewacht bist?

Ich möchte dir heute Mut machen. Wir dürfen Erwartungen haben. Es ist gut, Erwartungen zu haben, und es ist gut, die Entscheidung zu treffen, sie zu haben. Paulus hat einmal an die Gemeinde in Rom geschrieben: „Wir wissen aber: Denen, die Gott lieben, dient alles zum Guten. Es sind die Menschen, die er nach seinem Plan berufen hat“ (Römer 8,28 BB).

Es mag sein, dass du jetzt dein vergangenes Jahr anschaust und zu viele Tiefen, zu viel Schmerz, zu viele Enttäuschungen siehst und dir denkst: Das kann ich nicht glauben! Und ich würde dir dann antworten: „Das kann ich verstehen, aber es ist dennoch wahr, auch, wenn du es nicht verstehst!“

Mich hat sehr verändert, was Jesus im Garten Gethsemane durchgemacht hat, bevor er verhaftet, misshandelt und dann gekreuzigt wurde. Er ist am Boden zerstört. Er hat Angst, solche Angst, dass er es kaum aushalten kann. Er war verzweifelt und voller Todesangst, er der Sohn Gottes, so heißt es (Matthäus 26,38 BB).

Aber er betet Worte, die es in sich haben: „Mein Vater, wenn es möglich ist, dann erspare es mir, diesen Becher auszutrinken! Aber nicht das, was ich will, soll geschehen – sondern das, was du willst!“ (Vers 39).

In seiner Angst, in seiner Not, entscheidet sich Jesus, das Beste zu erwarten, nämlich, dass Gott tut, was das Richtige ist. Nun kannst du sagen: „Und was hatte er von dem Vertrauen? Er wurde misshandelt und umgebracht!“

Das stimmt, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Und nicht nur das, Jesus Christus „sitzt an der rechten Seite Gottes, nachdem er in den Himmel aufgestiegen ist. Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterstellt“ (1. Petrus 3,22 BB).

Ja, Jesus musste leiden, aber er setzte sein Vertrauen dennoch voll auf Gott. Ja, Jesus musste sterben, aber das war notwendig, damit wir leben können. Vieles an Leid in unserem Leben, viel Druck, viele Täler verstehen wir nicht. Manches verstehen wir vielleicht gar nicht, so lange wir hier auf der Erde sind. Und deshalb ist es alles andere als leicht, darauf zu vertrauen, dass alles, was uns geschieht, zu unserem Besten dient.

Was ich gelernt habe, ist Folgendes: Wir wissen noch nicht einmal, was die nächste Minute bringt, geschweige denn das nächste Jahr. Aber wir dürfen wissen, was Vertrauen auf Gott uns bringt: Vielleicht müssen wir eine Weile warten, aber wir dürfen das Beste noch erwarten.

„Ich bin der Herr! Ich enttäusche keinen, der mir sein Vertrauen schenkt!“ (Jesaja 49,23 HfA), sagt Gott von sich selbst. Und genau deshalb entscheide ich mich – jeden Tag aufs neue – große Erwartungen zu haben, für den kommenden Tag, für die kommende Woche, für das kommende Jahr.

Denn ich habe gelernt, und ich weiß: „Alles, was Gott uns gibt, ist gut und vollkommen“ (Jakobus 1,17 HfA), möge es sich gut anfühlen oder nicht, mag ich es verstehen oder nicht verstehen. Deswegen schaue ich voller Hoffnung nach vorne ins neue Jahr und lade dich ein, dich auch dazu zu entscheiden – ganz gleich, ob dein Leben gerade leicht ist oder schwer, ob du in einem Tal hockst oder auf Wolke sieben schwebst.

Sei gesegnet!

Heute gibt es mal zwei Zitate am Ende:
„Erwarten wir etwas vom Leben oder von Gott?“ (Oswald Chambers). 
„Gott erwartet nicht, dass wir Ihn verstehen, sondern dass wir Ihm vertrauen“ (Detlev Fleischhammel).

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