Als Kind wollte ich beim Spielen immer der Boss sein: Piratenkapitän statt Matrose, Häuptling statt Krieger. Chef sein ist doch cool, oder? Man hat das Sagen, alle machen, was man will. Aber wenn das ein Garant für ein erfülltes Leben wäre, müssten alle Präsidenten, Könige und Chefs die glücklichsten Menschen der Welt sein.
Klar, manches am Chefsein klingt verlockend. Jemand könnte für dich einkaufen, kochen, putzen – aber macht dich das wirklich glücklich? Die Wahrheit ist: Gott hat uns anders geschaffen. Wir sind am glücklichsten, wenn wir seine Bestimmung für unser Leben entdecken und ausleben.
Das klingt nicht immer attraktiv, aber es ist wahr: Wir sind dafür geschaffen, anderen zu dienen, füreinander da zu sein, uns gegenseitig zu unterstützen. Selbst Jesus sagte einmal: „Ich bin gekommen, um zu dienen und nicht, um mich bedienen zu lassen“ (Markus 10,45).
Stell dir vor, dein Leben ist ein Kartenspiel. Deine Gaben sind die Karten, die Gott dir gegeben hat: dein Elternhaus, deine Herkunft, deine Sprache, deine Fähigkeiten, deine Persönlichkeit, deine Erfahrungen. Für das, was Gott dir nicht gegeben hat, bist du nicht verantwortlich. Aber für das, was er dir gegeben hat, schon.
Diese Gaben sind keine Zufälle, sondern Joker, die dein Leben bereichern und dich befähigen, einen Unterschied zu machen. Und genau das befriedigt mehr als Geld, Macht oder Ansehen. Diese Dinge sind nicht per se schlecht, aber sie sind flüchtig. Das Glück, das du erlebst, wenn du deine Gaben einsetzt, bleibt.
Petrus schreibt:
„Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat“
(1. Petrus 4,10 HfA).
Nicht, weil Gemeinden zu wenige Gitarristen oder Kindermitarbeiter haben, sondern weil Gott weiß: Deine Gaben sind der Schlüssel zu einem erfüllten Leben – für dich und andere.
Wenn du eines Tages vor Gott stehst, wird er dich nicht nach deinem Kontostand oder deiner Reichweite auf Instagram fragen, sondern danach, ob du diese Welt positiv beeinflusst hast. Ob andere sagen würden: „Er oder sie hat mein Leben bereichert.“
Ein großartiges Beispiel dafür ist Esther. Sie war schön, intelligent und hatte eine gewinnende Persönlichkeit. All das setzte sie nicht ein, um Macht zu erlangen, sondern um Gottes Plan zu erfüllen und ihr Volk zu retten. Gott hatte Esther diese Gaben nicht ohne Grund gegeben, und auch deine Gaben sind nicht zufällig.
Du bist hier, um ein Segen für andere zu sein. Deine Gaben sind nicht in erster Linie für dich selbst gedacht, sondern für andere. Wenn du anfängst, sie einzusetzen, wird es dich tiefer erfüllen, als es Ansehen oder Besitz je könnten.
Nimm dir heute ein paar Minuten und bitte Gott:
„Zeig mir, wozu du mich gemacht hast. Hilf mir, meine Gaben zu entdecken und einzusetzen, um anderen zu dienen und dein Licht in dieser Welt zu sein.“
Lies die kurze Geschichte von Esther in der Bibel und lass dich inspirieren, mutig und voller Freude deine Bestimmung zu leben.
Du bist nicht zufällig hier. Gott hat dich genau jetzt, genau hier, mit genau diesen Gaben platziert, um einen Unterschied zu machen.
Sei gesegnet!
„Die beiden wichtigsten Tage in deinem Leben sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, warum“ (Mark Twain).