„Du hörst mir nicht zu!“ Hast du auch schon einmal diesen Vorwurf gehört? Vielleicht damals von deinen Eltern oder von deinem Ehepartner? Es zeigt deutlich, dass es einen Unterschied zwischen dem Hören und dem Zuhören gibt. Ich kann etwas hören, ohne zuzuhören. Ich kann aber nicht zuhören, ohne etwas zu hören.
Hören ist ein Schall, den unser Körper wahrnimmt. Zuhören bedeutet, dass ich meinen Fokus auf gesprochene Worte lenke, dass ich mich konzentriere und den Inhalt versuche zu erfassen. Genauso ist es auch mit dem, was uns in dieser Welt beeinflusst.
Es gibt Dinge, die existieren, und es gibt Dinge, die mich beeinflussen. Die Bibel sagt, dass die Welt nicht mehr das ist, was sie einmal sein sollte. Man spricht davon, dass durch die Entscheidung der Menschen gegen Gott, durch die Entscheidung zur Sünde, die Welt zu einer „gefallenen Schöpfung“ geworden wäre. Gott hat sich keine Welt gedacht, in der es Hass und Gewalt gibt, Krankheit und Unglücke.
Krieg, Lüge und Betrug sind ebenso Folge davon, dass der Mensch auf sein Ego hört und nicht auf die Gebote und Werte von Gott. Und weil wir in einer gefallenen Welt leben, gibt es eine Menge Einflüsse, die alles andere als gut sind. Niemand muss lügen oder stehlen. Keiner wird gezwungen, Drogen zu nehmen oder zu versuchen, Konflikte mit Gewalt „lösen“ zu wollen.
Niemand muss jemanden anderes betrügen und keiner sein Ich höher stellen, als das Ich von anderen. Und dennoch tun Menschen dies, jeden Tag, an fast jedem Ort der Welt. Es gibt viele Einflüsse in der Welt, die es nicht wert sind, dass ich ihnen folge. Denn nur weil etwas existiert, bedeutet das nicht, dass es Einfluss ausüben muss.
Wir können uns den Einflüssen dieser Welt nicht entziehen, noch nicht einmal den negativen Einflüssen. Vielleicht hätten wir eine Chance, wenn wir als Einsiedler weit ab der Zivilisation leben würden. Aber ich stelle mir ein Leben ohne Freunde ziemlich langweilig vor.
Deswegen stellt sich mir die Frage: Wie kann ich in dieser Welt leben, aber dennoch nicht zulassen, dass negative Dinge mich beeinflussen? Paulus schreibt dazu: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt“ (Römer 12,2 NLB).
Ich habe es selbst in der Hand, ob ich Dinge als existent betrachte oder ob sie Einfluss auf mich haben. Und ja, das ist nicht immer einfach. Als ich Teenager war, haben so ziemlich alle Freunde um mich herum angefangen zu rauchen. Ich kann mich daran erinnern, wie ich ausgelacht wurde, als ich ablehnte. Immerhin waren meine Eltern starke Raucher, ich wusste also, wohin das führen würde.
Gott lässt uns sagen: „Liebt nicht diese Welt und hängt euer Herz nicht an irgendetwas, das zu dieser Welt gehört. Denn wer die Welt liebt, kann nicht zugleich Gott, den Vater, lieben. Was gehört nun zum Wesen dieser Welt? Selbstsüchtige Wünsche, die Gier nach allem, was einem ins Auge fällt, das Prahlen mit Wohlstand und Macht. All dies kommt nicht von Gott, unserem Vater, sondern gehört zur Welt. Die Welt aber mit ihrer Unersättlichkeit wird vergehen. Nur wer tut, was Gott will, wird ewig leben“ (1. Johannes 2,15-17 HfA).
Manchmal ernten wir Ablehnung, weil wir uns für das Richtige entscheiden. Dennoch ist es wichtig, dass wir erkennen, dass alle Einflüsse existieren, aber nur einige es wert sind, ihnen zu folgen. Wie machen wir das also? Wir müssen entscheiden, wer oder was uns beeinflussen darf. Und Gott hat uns seinen Heiligen Geist und Unterscheidungsvermögen gegeben, um uns dabei zu helfen.
Noch eine Bibelstelle: „Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!“ (Philipper 4,8 EU). Wir haben es selbst in der Hand zu filtern oder nicht. Welche Einflüsse sind gut, und was lohnt es sich, links liegenzulassen?
Denke einmal darüber nach, welchen Einflüssen du ausgesetzt bist. Und dann schaue, welche dieser Einflüsse nach Philipper 4,8 gut für dich sind und welche du vielleicht nur als existent betrachten solltest.
Sei gesegnet!
„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst“ (Jim Rohn).