Mann am Schreibtisch im Gebet

Verlasse dich auf Gott!

Jürgen Ferrary
13. Oktober 2025

Wann setzt du dich hin und betest? Ich meine nicht das kurze Gebet vor dem Essen – wenn du überhaupt vor dem Essen betest. Ich meine: In welchen Situationen in deinem Leben hast du ein wirkliches Gespräch mit Gott?

Wenn du so gestrickt bist wie die meisten Menschen, die ich kenne (mich eingeschlossen), dann ist dein Gebet umso intensiver, je größer deine Not ist.

In einer Predigt habe ich einmal gehört, dass jemand sagte: „Betet immer und in jeder Lebenslage!“ Ich glaube, er nahm Bezug auf Philipper 4,6–7 und 1. Thessalonicher 5,17. Beide Bibelstellen fordern uns dazu auf, mit allem zu Gott zu kommen, über alles mit Gott zu sprechen – und das quasi ständig.

Ich dachte mir damals: „Hey, Gott hat Besseres zu tun, als mir zuzuhören, wenn ich mit ihm darüber spreche, was ich zu essen koche. Ich gehe doch nicht mit solchen Kleinigkeiten zu Gott!“

Als hätte der Prediger meine Gedanken erraten, sagte er einen Moment später: „Vielleicht denkst du jetzt, du kannst doch nicht über Kleinigkeiten mit Gott sprechen – das Gebet ist doch nur für große Dinge bestimmt!“

Ganz genau, dachte ich! Und er fuhr fort: „Denk einmal darüber nach: Selbst dein größtes Problem ist eine Kleinigkeit für Gott, denn er ist Gott! Selbst deine größte Hürde im Leben ist wie ein Staubkorn in Gottes Augen. Was macht es also für einen Unterschied, ob du über dein Problem oder über dein Essen mit ihm sprichst?“

Das saß.

Heißt das jetzt, dass ich Gott eigentlich eher nerve, wenn ich ständig mit unwichtigen Dingen zu ihm komme – wenn auch meine großen Sorgen und Nöte Kleinigkeiten für ihn sind?
Nein, ganz im Gegenteil! Gott freut sich immer, wenn wir mit ihm sprechen – ganz egal, worüber!

Gott kümmert sich um jedes Detail deines Lebens. Glaube nicht, dass Gott sich nur um die „großen“ Dinge kümmert. Eigentlich könnten wir all unsere Probleme, all unsere Sorgen, alles, was uns beschäftigt, in einen Sack stecken und Gott hinhalten – und er würde immer noch sagen: „Für mich ist das alles nichts Großes!“

Die Wahrheit ist, dass Gott sich für jeden – auch noch so kleinen – Bereich unseres Lebens interessiert, weil er uns so sehr liebt.

Schau doch mal, was du deinem besten Freund oder deiner besten Freundin alles erzählst. Warum erzählst du es? Weil du denkst, dass es ihn oder sie interessiert. Und warum? Weil sie dich mögen!

So ist das mit Gott auch. Du nervst ihn nicht – du erfreust ihn. Er wird begeistert sein, wenn du anfängst, ihn in jeden Bereich deines Lebens einzubeziehen und nicht denkst, dass er nur für eine Stunde am Sonntagmorgen für dich da ist.

Als ich das verstanden habe, hat ein Ausspruch von Jesus einen ganz neuen Sinn für mich bekommen. Er sagt: „Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen“ (Matthäus 6,33).

Das bedeutet nicht (nur), dass ich in das investieren soll, was Jesus gerne von mir möchte – es bedeutet auch, dass ich Jesus in jeden Bereich meines Lebens lasse.

Du kannst dich auf Gott verlassen!

Sei gesegnet!

„Gebet ist nicht das letzte Mittel, wenn alles andere versagt. Es ist das erste Mittel, das alles andere verändert“ (Corrie ten Boom).

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