So mancher Herrscher ist schon größenwahnsinnig geworden und ließ sich wie ein Gott verehren. Ein bekanntes Zitat bringt es auf den Punkt: „Schon viele Menschen wollten Gott sein. Aber nur ein Gott wollte Mensch werden“ (unbekannt). Das war schon vor Jahrtausenden so, und es wird wohl auch in Zukunft so bleiben.
König Nebukadnezar ließ eine 30 Meter hohe Statue errichten, vor der sich alle verbeugen sollten. Ob sie ihn selbst darstellte, wissen wir nicht – aber es liegt nahe. Wissenschaftler vermuten, dass er eine Art Einheitsreligion schaffen wollte.
Zur Einweihung gab es ein großes Fest. Ein Herold rief aus: „Sobald ihr den Klang der Hörner, Flöten, Zithern, Harfen, Lauten und Pfeifen hört, sollt ihr euch niederwerfen und die goldene Statue anbeten, die König Nebukadnezar aufstellen ließ. Wer es nicht tut, wird lebendig im Ofen verbrannt!“ (Daniel 3,5 HfA).
Daniels Freunde Schadrach, Meschach und Abed-Nego verweigern sich. Der König wird zornig und stellt sie zur Rede: „Ist es wahr, dass ihr meinen Göttern keine Ehre erweist? … Wenn ihr euch meinem Befehl widersetzt, werdet ihr sofort in den glühenden Ofen geworfen. Glaubt ihr, dass euch dann noch ein Gott aus meiner Gewalt retten kann?“ (Verse 14-15 HfA).
Ganz ehrlich? Ich habe nicht immer den Mut zu solchem Ungehorsam. Ich kenne den Satz aus Apostelgeschichte 5,29: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ – und ich bewundere die Apostel, die ihr Leben für Gott riskierten.
Doch auch heute ist der Anpassungsdruck real. Niemand zwingt uns, vor einer Statue niederzufallen, aber es gibt andere „goldene Kälber“: Status, Likes, Geld, Karriere, Lifestyle. Und wir riskieren vielleicht nicht den Tod, aber doch Ausgrenzung, Spott, Jobnachteile oder das Image. Also machen wir Kompromisse und leben so, als sei es Gott egal.
Wie schafften es die Freunde Daniels standhaft zu bleiben? Sie waren nicht allein. Sie hatten einander.
Prediger 4,12 (HfA) – oft auf Ehen bezogen – passt hier perfekt: „Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell.“
Ich stelle mir vor, wie sie sich vor der Versammlung zublinzelten: „Wir ziehen das zusammen durch.“ Diese gegenseitige Stärkung machte sie unerschütterlich.
Frage an dich: Hast du solche Freunde, die mit dir „durchs Feuer gehen“? Menschen, die dir helfen, standhaft zu bleiben, wenn der Druck steigt? Und bist du selbst so ein Freund für andere? Vielleicht bedeutet das, jemandem beizustehen, der gerade unter Druck steht, oder klar Farbe zu bekennen, auch wenn es unbequem ist.
Ich lade dich ein, heute einmal konkret darüber nachzudenken und für deine Freunde zu beten. Und auch darum, dass Gott dir schenkt, selbst ein guter Freund zu sein – jemand, auf den man sich verlassen kann.
Wenn du Menschen an deiner Seite hast, mit denen du zusammen und mit Gott lebst, wirst du standhaft sein. Unshakable.
Herausforderung für heute: Lies Daniel 3,1-19
Sei gesegnet!
„Freundschaft verdoppelt unsere Freude und teilt unseren Schmerz“ (Cicero).