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Sei kein Esel!

Jürgen Ferrary
2. Januar 2025

Ich musste sehr schmunzeln, als ich das Bild des überladenen Esels gesehen habe. Er hing in der Luft, weil die Last auf dem Karren hinter ihm zu groß war. So hing der Karren am Boden und der Esel schwebte. Aber er sah alles andere als glücklich aus.

Oft lacht man über Dinge, die einen deswegen ansprechen, weil man sich ein Stück mit ihnen innerlich identifizieren kann. Und ein überladener Esel hat, mit Verlaub, mit vielen von uns zu tun. Wir würden es nicht zugeben, weder dass wir so beladen sind, dass wir die Bodenhaftung verloren haben, noch dass wir Esel seien.

Aber seien wir mal ehrlich. Wie viele Lasten tragen wir auf unseren Schultern oder ziehen hinter uns her, die unnötig sind? Streite dich mal mit deinem Ehepartner, wenn du einen hast, und du wirst vielleicht hören, was er oder sie so alles in ihrem Gepäck hast. „Aber damals, vor 34 Jahren, hast du das auch schon einmal gemacht! …“

Oder schau bei dir selber, wie dich bestimmte Dinge triggern – und warum? Weil du Erfahrungen, Enttäuschungen und Verletzungen mit dir herumträgst, die in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Worten wieder anfangen, wehzutun.

Wir alle haben eine Vergangenheit – und meine Erfahrung ist, dass sich nur wenige nicht von ihrer Vergangenheit beherrschen lassen. „Ich bin halt, wer ich bin, weil ich erlebt habe, was ich erlebt habe!“, so ein gängiger Gedanke.

Und da sind wir dann wieder bei dem Esel. Die Bibel beschreibt sehr deutlich, was es bedeutet, einen Neuanfang zu starten. „Wenn jemand zu Christus gehört, gehört er schon zur neuen Schöpfung. Das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden!“, so heißt es in 2. Korinther 5,17 (BB), einem meiner absoluten Lieblingsverse in der Schrift.

Wenn das Alte vergangen ist, dann würde doch nur ein Esel alte Lasten mit ins neue Leben nehmen, oder? Paulus schreibt: „Brüder und Schwestern, ich bilde mir wirklich nicht ein, dass ich es schon geschafft habe. Aber ich tue eines: Ich vergesse, was hinter mir liegt. Und ich strecke mich nach dem aus, was vor mir liegt“ (Philipper 3,13).

Nein, wir alle haben das Ziel noch nicht erreicht. Wir leben noch nicht im gelobten Land, in dem Milch und Honig fließen, dem, was wir gerne Himmel oder Paradies nennen, dem ewigen Leben bei Gott in seiner neuen Welt. Wir müssen uns noch mit dieser Welt arrangieren, die manchmal so gemein ist, so verletzend, so ungerecht.

Aber wenn wir frei sind, wenn unser Rucksack auf dem Rücken oder der Karren, den wir ziehen, leer sind, dann läuft es sich entscheidend leichter.

Beginne das neue Jahr nicht, wie du das alte Jahr beendet hast. Lege doch Lasten ab, am Kreuz, bei Jesus. Lege ihm deine Verletzungen hin, deine Wut und deine Enttäuschung. Gib Jesus deine Trauer und deine Prägungen, denn du musst nicht der sein, den das Leben geprägt hat.

Du kannst und du darfst der sein, den Jesus sich gedacht hat, als er dich erschaffen hat. Und dazu gehört, den alten Ballast loszuwerden. Nur dann kannst du wirklich neu werden, neu starten.

Eine entscheidende Sache, vielleicht sogar die wichtigste, gehört noch dazu: Nimm nicht deine alte Schuld mit ins neue Jahr. Zieh einen Strich, zerschneide das Band, schmeiß die Tür zu – oder wie auch immer du das formulieren magst. Bitte Gott um Vergebung, wo du Mist gebaut hast oder Schuld auf dich geladen, wo du falsch abgebogen bist oder schlechte Entscheidungen getroffen hast.

Die Tür ins neue Jahr ist auch ein Scheideweg – gehe ich den Weg, den Gott für mich vorgesehen hat, oder gehe ich weiter meinen Weg und hoffe, dass Gott auch den segnet? Wenn du Gottes Weg gehen möchtest, dann ist „Buße“ nötig, das heißt Umkehr.

Lass den alten Ballast hinter dir, wende dich von ihm ab und gehe in die richtige Richtung. Das wird dich verändern, und dein neues Jahr wird wirklich neu beginnen.

Sei gesegnet!

„Der christliche Name für Fortschritt ist Umkehr“ (Unbekannt).

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