Wenn du meine Gedanken in den letzten Tagen verfolgt hast, fragst du dich jetzt vielleicht, wie du kleines Menschlein positiven Einfluss auf andere haben sollst. Du kennst doch viel zu wenige Menschen, du hast wenig Zeit und ebenso viel zu wenige Ressourcen. Was also soll das Ganze?
Die Wahrheit ist, dass du mehr Einfluss hast, als du denkst, weil eine Kraft dahinter steckt, die alles verändern kann. Einfluss kann Menschen zerstören, aber auch zur Freiheit führen. Du brauchst keine Anhänger, Ruhm oder Geld, um etwas zu bewegen. Du musst einfach hören und den ersten Schritt gehen. Jesus sagte einmal: „Nur wer im Kleinen treu ist, wird auch im Großen treu sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei großen Dingen sein“ (Lukas 16,10 HfA).
In diesen Worten steckt ein Versprechen: Wenn ich im Kleinen treu bin, dann wird Gott mir auch Größeres zutrauen. Wenn ich im Kleinen einen Unterschied mache, wird Gott mir auch Größeres schenken, um etwas zu bewegen.
Also, fang mit dem an, was du heute tun kannst, um morgen einen Unterschied zu machen. Sei nett zu deinen Nachbarn, gerade auch zu denen, die dich ärgern. Kennst du jemanden, der Hilfe braucht? Hilf du! Braucht jemand ein Wunder, bete für ihn und sei du das Wunder. Gibt es in deiner Gemeinde gerade eine Not? Vielleicht schaut Gott gerade auf dich, ob du in diesem Punkt treu bist.
Ich möchte kurz zwei Menschen erwähnen, die einen großen Unterschied gemacht haben und damit einen großen Einfluss auf andere Menschen hatten bzw. noch haben. In dem Kiez, in dem ich aufgewachsen bin, herrschte viel Armut, viel Alkoholismus und damit verbunden gerade für die Kinder viel Not.
Eine Frau wollte dem etwas entgegensetzen und gründete ein Hilfswerk, den Rumpelbasar. Wie sie es geschafft hat, ist mir ein Rätsel, aber sie erhielt von einer Wohnungsbaugesellschaft mehrere Kellerräume, in denen sie einen Trödelhandel aufbaute. Sie war die gute Seele von Zehlendorf-Süd. Im Rumpelbasar bekam man alles, was man brauchte.
Sie gewann Ehrenamtliche, die in den verschiedenen Keller Dienst taten und der gesamte Gewinn floss damals in ein Hilfsprojekt. Diese Frau machte einen großen Unterschied, in unserem Kiez, den ich heute als Ghetto bezeichne und bei mir persönlich. Unter neuer Leitung und mit neuer Zielsetzung existiert der Rumpelbasar übrigens bis heute, obwohl Frau Hupe schon lange tot ist.
Ein zweites Beispiel hat gerade gestern gezeigt, wie viel Impact ein Mensch haben kann, der sich von Gott leiten lässt und bereit ist zu tun, was Gott ihm aufträgt. Ein junger Missionar, Chris Schuller, hatte den Eindruck, Gott würde ihm sagen, er solle eine Gebetsveranstaltung für die Bundestagswahl organisieren. Ich weiß leider nicht, wie alt er ist, aber wenn ich mir die Bilder anschaue, dann könnte er vom Alter her locker mein Sohn sein.
Auf wundersame Weise erhielt seine Organisation die Genehmigung für dieses Gebetstreffen, und zwar genau vor dem Reichstagsgebäude. Wie aus dem Nichts wurde eine Bühne organisiert, und Hunderte Christen versammelten sich, um für unser Land, für die Regierung und für die Wahl heute zu beten. Menschen mit ganz unterschiedlichen politischen Ausrichtungen kamen zusammen, sangen zusammen, beteten zusammen. Und ganz ehrlich: Unser Land hat Gebet bitter nötig.
Ich weiß nicht, ob du eher der Typ bist, wie Frau Hupe, die Licht in ihren Kiez gebracht hast oder wie Chris Schuller, der eine großartige, überkonfessionelle Gebetsveranstaltung organisiert hat. Aber egal, was Gott mit dir vorhat – denn das hat er – er fängt alles im Kleinen an, dort wo du stehst, dort wo du lebst, mit den Menschen, die du kennst.
Ich glaube, dass Gott mit jedem von uns Geschichte schreiben möchte, auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen. Die Frage ist, sind wir bereit, uns auch nutzen zu lassen? Sind wir bereit, im Kleinen treu zu sein, um dann zu erleben, wie Gott uns mehr und mehr segnet?
Die größte Möglichkeit, deinen Einfluss freizusetzen, ist also, anderen gut zu dienen. Fang noch heute damit an, denn das zeugt deine Treue im Kleinen.
Sei gesegnet!
„Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest“ (Mahatma Gandhi).