vier Männer in den Bergen

Sei dankbar auch für die kleinen Dinge

Jürgen Ferrary
24. Februar 2025

Wenn ich auf den Straßen unserer Stadt unterwegs bin, dann fällt mir immer wieder auf, dass bestimmte Worte vom Aussterben bedroht zu sein scheinen. Eines dieser Worte ist „danke!“ Ich halte jemandem die Tür auf und werde einfach ignoriert. Mir kommt ein Auto in einer engen Straße entgegen. Ich mache dem Fahrer Platz, indem ich in eine Parklücke ausweiche. Das Auto fährt an mir vorbei, der Fahrer würdigt mich keines Blickes.
Ich könnte noch viele Beispiele nennen. Ich begleite die Klassenfahrt und kann damit rechnen, dass maximal ein oder zwei Elternteile sich am Ende beim Abholen bedanken. Eher bekommst du negative Kritik zu hören, wenn Eltern über irgendetwas unzufrieden waren.

Um es auf den Punkt zu bringen, es ist heute – zumindest in meiner Wahrnehmung – fast schon auffälliger, wenn sich jemand bedankt, als wenn sich jemand nicht bedankt. Mir hat in unserem örtlichen Supermarkt einmal eine Verkäuferin gesagt: „Sie sind einer der wenigen, der lächelt und danke sagt.“

Nun bin ich alles andere als ein Held, aber das hat mich dann doch ziemlich getroffen. Wie oft nehmen wir Dinge in unserem Leben als selbstverständlich an, vor allem, wenn es sich um „Kleinigkeiten“ handelt? Dies gilt übrigens genauso, wenn es um Menschen geht, als auch, wenn es um Gott geht.

Sind es alltägliche Kleinigkeiten nicht wert, dass wir für sie dankbar sein sollten? Paulus schreibt: „Darum macht euch gegenseitig Mut und baut einander auf, wie ihr es ja schon tut“ (1. Thessalonicher 5,11 BB).

Wenn dir jemand etwas Gutes tut, dann danke es ihm, denn du ermutigst ihn damit. Vielleicht bedeuten dein Lächeln und deine Worte diesem Menschen sehr viel, wie der Verkäuferin im Supermarkt. Es braucht keine große Anstrengung, sich beim Busfahrer zu bedanken, der uns anlaufen gesehen und deswegen gewartet hat.

Er hat nicht nur dir etwas Gutes getan, vielleicht ist es gerade dein Lächeln und dein „Danke schön!“, was ihm gute Laune bringt.

Eine dankbare Haltung wird zwei Dinge bewirken: Du wirst andere ermutigen; du tust aber auch dir und deinem Leben etwas Gutes, denn du achtest bewusst auf die vielen kleinen Dinge, die in deinem Leben gut laufen. Du siehst und registrierst die vielen kleinen Segnungen, die du Tag für Tag erlebst.

Es ist so einfach, auf all das zu schauen, was nicht gut läuft. Der Bus, der dir die Tür vor der Nase zugemacht hat und abgefahren ist, frisst sich viel mehr in deinem Herzen fest als der Bus, der auf dich gewartet hat.

Achte auf die kleinen, hilfreichen Dinge, die andere für dich tun – und die Gott für dich tut. Sei nicht undankbar, sondern im Gegenteil, ermutige andere, indem du deinen Dank – auch über kleine Dinge – zum Ausdruck bringst.

Sei gesegnet!

„Dankbarkeit ist nicht nur die größte aller Tugenden, sondern die Mutter von allen anderen“ (Marcus Tullius Cicero).

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