Ich hatte nicht umwerfend viel Berührung mit dem christlichen Glauben als Kind. Meine Eltern waren überzeugte Atheisten und meldeten mich als einziges Kind der Klasse vom Religionsunterricht ab. Aber dennoch bekam ich hier und da mit, was die anderen dort machten.
Inhaltlich wurden irgendwelche Geschichten erzählt, die für mich als kleinen Knirps absolut keinen Unterschied zu „Hänsel und Gretel“ oder „Der Wolf und die sieben Geißlein“ machten. Es kam zwar das Wort „Gott“ vor, aber der wirkte auf mich ebenso märchenhaft wie der König oder die entführte Prinzessin im Märchen.
Dass die Geschichten der Bibel mit dem Glauben zu tun hatten, das kam zumindest bei mir nicht an. Dabei sind gerade Kinder so offen für Gott. Die Bibel berichtet davon, dass Jesus die Kinder ganz besonders hervorhob. Dort heißt es: „Eines Tages brachten einige Eltern ihre Kinder zu Jesus, damit er sie berühren und segnen sollte. Doch die Jünger wiesen sie ab. Als Jesus das sah, war er sehr verärgert über seine Jünger und sagte zu ihnen: »Lasst die Kinder zu mir kommen. Hindert sie nicht daran! Denn das Reich Gottes gehört Menschen wie ihnen.«“ (Markus 4,13-16 NLB).
In drei Wochen ist Ostern. Neues Leben und neue Anfänge. Gibt es einen besseren Zeitpunkt, um das Evangelium mit Ihren Kindern zu teilen? Es wäre so wichtig, den Kindern zu erzählen, wie allen anderen Menschen zu zeigen, dass die Bibel mehr ist als eine Ansammlung von Geschichten.
Es wäre so wichtig, zu zeigen, wer und wie Gott ist und wie sehr er sie liebt. Sie müssen wissen, was ihn von den Menschen unterscheidet. Gott ist heilig; er ist vollkommen. Menschen hingegen sind nicht vollkommen.
Gott ist gerecht, er ist immer fair. Wir sind nicht in allen unseren Entscheidungen gerecht. Das verstehen Kinder oft besser als wir Erwachsenen, die sich das nicht gern eingestehen wollen.
Gott ist Liebe; er wünscht sich eine Beziehung zu uns. Deshalb hat er seinen Sohn gesandt. Wir sind nicht immer aus Liebe zu einem anderen motiviert.
Zweitens ist es wichtig zu vermitteln, dass es die „Sünde“ gibt und dass sie mehr ist als ein mittelalterliches Wort. Wir leben in einer Gesellschaft der Toleranz, in der man nicht gern sagt, dass es Dinge gibt, die falsch sind, die Regeln brechen und die unsere Beziehung zu Gott stört. Werte werden heute aufgeweicht, es wird vermittelt, jeder könne im Grundsatz tun und lassen, was er will, und alles sei in Ordnung.
Aber das stimmt nur bedingt, denn Gott hat klare Regeln aufgestellt. Alles, was mich selbst, die Beziehung zu meinem Nächsten oder die Beziehung zu ihm stören, nennt er Sünde. Und Fakt ist, dass diese uns von Gott trennt.
Deshalb ist es gerade in der Osterzeit so wichtig, aufzuzeigen, dass es eine Lösung von diesem Problem gibt, und die heißt: Jesus Christus. Wir vermitteln den Kindern so gern, dass Gott sehr geduldig ist, dass er „der liebe Gott“ ist und dass er alles und jedem vergibt.
Das stimmt, aber zwei Dinge sind dennoch wichtig: Gott ist absolut gerecht und kann nicht einfach über Schuld und Sünde hinwegschauen. Er würde ansonsten seine eigenen Regeln brechen. Und deswegen müssen wir aufzeigen, wie wichtig es ist, die Vergebung auch anzunehmen und Jesus in sein Leben wirklich einzuladen.
Jesus ist zu Ostern am Kreuz gestorben, für unsere Schuld. Er hat von seiner Seite her den Graben überwunden, überbrückt, den wir zwischen ihm und uns durch unsere falschen Entscheidungen und unser Ego gebuddelt haben. Gehen müssen aber wir über diese Brücke.
Das gehört zum Glauben dazu. Das ist Ostern. Ein neues Leben ist möglich, denn das Grab war am Ostersonntag leer. Jesus ist auferstanden. Das ist Fakt (es gibt keine andere logische Erklärung). Und die Kraft, die Jesus von den Toten auferweckt hat, ist die Kraft, die Gott uns schenken möchte.
Das sollten wir den Kindern vermitteln – und den Erwachsenen. Haben wir es selbst verstanden und angenommen? Dann lasst uns Ostern nutzen, um diese Botschaft weiterzugeben.
Sei gesegnet!
„Verantwortung für Kinder ist Antwort auf Gottes Liebe“ (Unbekannt).