Drei Freunde gegen ein ganzes Reich. Schadrach, Meschach und Abed-Nego widersetzen sich dem Befehl des Königs. Heute würden wir sagen: Sie widerstehen dem massiven Druck der Gesellschaft. Sie bleiben Gott treu – und landen dafür im Feuerofen. Nebukadnezar ist so wütend, dass er den Ofen noch heißer anheizen lässt als üblich.
Das klingt nach einer uralten Geschichte, aber es ist erstaunlich aktuell. Meine Erfahrung ist: Du darfst alles sein – aber bitte kein überzeugter Christ. Wer offen zu Jesus steht, spürt oft schnell Gegenwind. Vielleicht kein Feuerofen, aber Spott, Ausgrenzung oder der subtile Druck, sich anzupassen.
Wie konnten die drei dem Druck standhalten? Sie hatten einander. Sie waren nicht allein. Vielleicht hat einer gezweifelt – dann hat der andere ihn gestützt. Genau darum ist es so wichtig, als Christ nicht isoliert durchs Leben zu gehen. Glaube ist ein Teamsport.
Doch wo war Gott? Warum hat er die Freunde nicht einfach vor dem Feuer bewahrt? Diese Frage stellen wir uns auch: Wenn Lasten drücken, wenn Trauer uns erdrückt oder wir angefeindet werden – warum greift Gott nicht ein? Hat er nicht die Macht, den Ofen zu löschen, den König zu stürzen, seine Kraft zu zeigen? Ja, hat er. Und doch läuft es oft anders.
Schau in die Geschichte: Nebukadnezar lässt die drei in den Ofen werfen und beobachtet, was passiert. Und dann staunt er:
„»Aber seht doch!«, rief Nebukadnezar. »Dort sehe ich vier Männer, ungefesselt, die im Feuer umhergehen. Und sie sind völlig unversehrt! Und der Vierte sieht aus wie ein göttliches Wesen!«“ (Daniel 3,25 NLB).
Mitten im Feuer erscheint eine vierte Gestalt. Christen deuten sie als Jesus. Er kommt nicht vor dem Feuer, sondern mitten hinein. Er geht mit uns, wenn es brennt. Er lässt uns nie allein.
Meine Erfahrung ist: Gott ändert nicht immer die Umstände – aber er stärkt unseren Glauben. Glaube kostet manchmal etwas: Ablehnung, Widerstände, Verluste. Doch wir gehen nicht allein und wir werden nicht verbrennen.
Ein Bild aus meinem Alltag hilft mir: Als wir Kinder bekamen, wurde mir klar, dass ich ihnen nicht alles abnehmen darf. Sonst bleiben sie schwach. Ich muss ihnen etwas zutrauen, damit sie stark und selbstbewusst werden. Oft stand ich daneben, habe ermutigt: „Komm, du schaffst das!“ Und wenn sie stolperten, war meine Hand nicht fern.
So handelt Gott. Er lässt uns manches erleben, auf das wir gerne verzichten würden – und doch bleibt er nah, hält seine Hand bereit, passt genau auf.
Darum meine Fragen an dich:
Wo stehst du gerade „im Feuer“ (Druck, Angst, Ausgrenzung)? Wo fällt es dir schwer, klar zu deinem Glauben zu stehen? Wer sind deine „Feuerofen-Freunde“? Wer stärkt dich, wenn du zweifelst? Und: Für wen könntest du heute selbst so ein Freund sein?
Lies als kleine Herausforderung heute Daniel 3,19-27.
Sei gesegnet!
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“ (Demokrit).