Mann mit Schaf

Mehr als Brot und Wasser

Jürgen Ferrary
21. Oktober 2025

Stell dir vor, jemand lädt dich zu einem Essen in ein wunderschönes Restaurant ein. Der Tisch ist festlich gedeckt, das Licht warm, überall duftet es nach köstlichen Gerichten. Auf den anderen Tischen siehst du Menschen, die genießen, lachen, das Leben feiern.

Und du? Du bestellst ein Stück Brot und ein Glas Wasser. Verrückt, oder? Niemand würde so etwas tun. Jeder würde sich etwas Gutes gönnen, wenn er die Gelegenheit dazu hat.

Aber genau das passiert in unserem geistlichen Leben so oft: Wir geben uns mit Brot und Wasser zufrieden – obwohl Gott uns ein Festmahl vorbereitet hat. Jesus sagt einmal über sich selbst: „Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lukas 19,10 NGÜ).

Lange Zeit habe ich diesen Vers so verstanden: Jesus sucht verlorene Menschen, um ihnen ein Ticket für den Himmel zu geben. Punkt. Ich dachte, es geht nur um das Danach. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt: Jesus spricht nicht nur über das ewige Leben – er spricht auch über unser Leben hier.

Viele Christen hoffen darauf, „irgendwie“ in „den Himmel“ zu kommen. Wenn man sie fragt, sagen sie: „Ich hoffe, ich schaffe es.“ – als würden sie durch den Hintereingang schlüpfen müssen. Sie glauben zwar an Jesus, aber nicht wirklich daran, dass sie jetzt schon gerettet, geliebt und befreit sind.

Doch Jesus kam nicht nur, um unsere Schuld zu vergeben. Er kam, um alles wiederherzustellen, was verloren gegangen ist: unsere Würde, unsere Freude, unsere Emotionen, unsere innere Gesundheit – ja, manchmal sogar unsere körperliche.

Ich habe das selbst erlebt. Ein ganzes Stück meiner Kindheit wurde mir geraubt. Erst als Erwachsener habe ich entdeckt, dass Gott mir genau das zurückgeben will – das Vertrauen, die Unbeschwertheit, die Geborgenheit eines Kindes.

Und weißt du was? Ich durfte es erleben. Ich durfte Gott als meinen Daddy kennenlernen – nicht als fernen Richter, sondern als Vater, bei dem ich sicher bin. Frag lieber nicht meine Frau – sie würde bestätigen, dass das Kind in mir quicklebendig geblieben ist. Aber gerade das ist das Geschenk: Gott hat mein Herz wieder jung gemacht.

Jesus will uns nicht nur erlösen, sondern heilen. Er sucht, was in uns zerbrochen ist – und bringt es zurück ans Licht. Was Gott uns anbietet, ist keine knappe Ration, sondern ein Festmahl: Leben in Fülle, Liebe, Freude, Frieden. Aber wenn wir das nicht glauben, werden wir es nicht erleben.

Herausforderung für heute:
Wenn du bisher nur Brot und Wasser bestellt hast, dann fang an, das Festmenü zu erwarten. Bitte Gott, einen Bereich deines Lebens wiederherzustellen – etwas, das dir geraubt wurde. Vielleicht Freude. Vielleicht Vertrauen. Vielleicht Mut. Das ist ein Anfang – und Jesus macht daraus ein Fest.

Sei gesegnet! 

„Glück ist nicht das Ziel des Lebens. Es ist ein Nebeneffekt, wenn man das Leben wirklich lebt“ (Eleanor Roosevelt).

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