Lies nicht, um fertig zu werden – lies, um satt zu werden

Jürgen Ferrary
31. Juli 2025

Als ich meine Tochter ins Bett brachte, fragte sie: „Papa, können wir die ganze Bibel zusammen lesen?“ Ich musste lachen und freute mich gleichzeitig riesig. Wir begannen vorne: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (1. Mose 1,1). Nach zwei Kapiteln wollte sie unbedingt weitermachen, aber es wurde spät.

Diese Freude kenne ich auch von mir: am liebsten alles auf einmal lesen, wie ein Schwamm aufsaugen. Doch schon bald verblasste die Euphorie. Ich vergaß vieles wieder, und schwierige Stellen machten mir zu schaffen.

Heute lasse ich mich beim Bibellesen auch von meinen Gefühlen leiten. Habe ich Lust auf einen großen Abschnitt, lese ich ihn. An manchen Tagen ist ein Vers genug. Wichtig ist: dranbleiben. Die Bibel vergleicht sich selbst mit Brot – wer keine Nahrung zu sich nimmt, wird schwach.

Mir haben ein paar Tipps geholfen, die Freude am Bibellesen zu bewahren und nicht nur „eine Pflicht abzuhaken“:

Langsam lesen: Nicht durchhetzen, sondern Worte wirken lassen.
Wiederholen: Manchmal lese ich einen Text mehrmals, bis ich ihn innerlich sehe.
Ununterbrochen lesen: Ablenkungen vermeiden, um Gottes Stimme zu hören.
Laut lesen: Gerade wenn mein Kopf voll ist, hilft es, den Text zu hören.
Systematisch lesen: Nicht zufällig aufschlagen, sondern Themen, Personen oder Bücher am Stück lesen.

Bei allem habe ich im Kopf, was Jesus sagt:

„Ihr forscht in der Schrift, weil ihr glaubt, dass sie euch das ewige Leben geben kann. Und gerade sie verweist auf mich!“ (Johannes 5,39 HfA).

Es geht beim Bibellesen nicht darum, fertig zu werden, sondern Jesus zu begegnen.

Vielleicht ist heute ein guter Tag, wieder damit anzufangen – nicht als Pflicht, sondern als Einladung, dich von Gott sättigen zu lassen.

Sei gesegnet

„Es geht nicht darum, die Bibel durchzulesen, sondern die Bibel soll dich durchlesen“ (Unbekannt).

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