Mann mit ausgestreckten Armen am Wasser

In den Armen des Vaters

Jürgen Ferrary
2. September 2025

Als ich Vater wurde, änderte sich vieles in meinem Leben. Natürlich ist das immer so, wenn Kinder geboren werden. Aber für mich war es mehr: Ich durfte Heilung erleben. Denn durch meine Kinder habe ich erfahren, was es heißt, Vater zu sein – und damit ein Stück weit auch, was es bedeutet, einen Vater zu haben.

In den letzten Tagen beschäftigen wir uns mit dem Thema Angst. Angst kann uns lähmen, sie kann unseren Geist spalten, unsere Freude rauben und sogar unsere Gesundheit beeinträchtigen. Sie hat viele Gesichter, aber eine gemeinsame Eigenschaft: Sie kann uns gefangen nehmen.

Neulich schaute ich ein altes Urlaubsvideo. Wir waren auf Kreta, meine Kinder noch klein. Mein Sohn war begeistert von den vielen streunenden Katzen. Für ihn waren sie fast spannender als der Pool. Unsere Tochter wollte ihm nacheifern – doch jedes Mal, wenn sich eine Katze bewegte, zuckte sie ängstlich zurück. Aber wenn ich sie auf den Arm nahm und wir gemeinsam zur Katze gingen, war plötzlich alles gut.

Genau da habe ich etwas von meinem eigenen Leben verstanden. Denn eine tiefe Wurzel meiner Angst war, dass ich nie erlebt habe, wie ein Vater sein Kind in den Arm nimmt und sagt: „Bei mir bist du sicher.“ Mein Vater verließ uns früh. Er hatte seine Gründe, aber für mich blieb eine Leerstelle zurück – ein fehlendes Gefühl von Geborgenheit.

Die Bibel sagt:

„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7)

Siehst du den Gegensatz? Angst engt ein – Gottes Geist schenkt Kraft, Liebe, Besonnenheit. Er möchte dir Ruhe und Stärke geben. Die Frage ist: Lässt du zu, dass er dich in den Arm nimmt?

Ich brauchte lange, bis ich das konnte. Aber irgendwann kam der Moment, wo ich kapitulierte. Seitdem laufe ich, wenn Angst kommt, zum Vater. Ich bitte ihn, mich an sein Herz zu ziehen. Und immer wieder erlebe ich: Angst weicht, Frieden kommt.

Wenn du eine gute Vaterbeziehung hattest, kannst du beten:
„Himmlischer Vater, ich brauche genau dieses Gefühl, das ich hatte, als mein Vater mich in den Arm nahm. Bitte schenke mir jetzt Ruhe und Kraft.“

Und wenn du – wie ich – keine gute Vaterbeziehung hattest, kannst du beten:
„Gott Vater, ich kenne dieses Gefühl nicht. Aber ich will lernen, es bei dir zu finden. Bitte fülle mich mit deinem Geist. Zieh mich an dein Herz, damit Angst weicht und Frieden kommt.“

Du wirst sehen: Es wird mit der Zeit leichter, in den Arm des himmlischen Vaters zu laufen. Und es wird leichter, der Angst die Macht zu nehmen.

Sei gesegnet!

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst“ (Ambrose Redmoon).

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