Klagemauer

Hör auf mit dem Gejammer

Jürgen Ferrary
27. Februar 2025

Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus: „Kein böses Wort soll über eure Lippen kommen. Vielmehr sollt ihr stets ein gutes Wort haben, um jemanden zu stärken, wenn es nötig ist. Dann bringt dieses Wort denen Segen, die es hören“ (Epheser 4,29 BB). Ich dachte immer, das würde sich nur auf andere beziehen, aber dann zeigte mir Gott deutlich, dass es auch um mein Gejammer geht.
Ich denke, ich bin nicht alleine, wenn ich sage, dass ich einen Hang dazu habe, zu jammern und zu meckern. Aber so wie negative Worte andere herunterziehen und nicht aufbauen, so ziehen mich Gejammer und Gemecker ebenso herunter. Jammern verdirbt unser Leben, ich würde sogar so weit gehen, dass ich sage: Jammern und Herummeckern sind Sünde.

Sie ändern nichts an den Tatsachen, sie verderben nur unsere Laune (und meist die Laune anderer). Und Anlässe zum Jammern finden wir doch genügend: der morgendliche Stau auf dem Weg zur Arbeit, der Bus, der mir vor der Nase wegfährt, das Sonderangebot, das schon ausverkauft ist, bevor ich den Laden betreten habe oder die Schlange, die dann an der Kasse auf mich wartet. Die Liste ist lang.

Finden wir schnell etwas bei unseren Freunden und Verwandten – oder gar unseren Arbeitskollegen, worüber wir meckern können? Oder über unsere Arbeit, obwohl wir Gott doch eigentlich dankbar sein sollten, dass wir Arbeit haben?

Ich habe festgestellt: Das beste Mittel gegen das Jammern ist das Danken. Dankbare Menschen haben wenig Zeit zu meckern, denn sie haben ihren Fokus auf den guten Dingen, die ihnen den Tag über begegnen. Und die Bibel fordert uns sogar auf, dass wir uns Gott mit dankbarem Herzen nähern sollen:

„Tretet ein durch seine Tore mit Dank! Kommt in seine Höfe mit Lobgesang! Dankt ihm, preist seinen Namen!“, so sagt es Psalm 100,4 (BB). Warum möchte Gott das? Wenn wir unseren Fokus auf das setzen, worüber wir unzufrieden sind, bekommen wir ein unzufriedenes Herz. Unser Leben wird sauer, und wir werden griesgrämig.

Wir machen unser Leben nicht einen Deut besser, aber wir laufen mit schlechter Laune durch den Tag und ändern doch nichts an den negativen Dingen. Wenn wir unseren Fokus auf die guten Dinge lenken, lernen wir, dankbar für die Dinge zu sein, die gut in unserem Leben laufen. Das nimmt die negativen Dinge zwar nicht weg, wir können sie aber viel leichter tragen und ertragen.

Jammern und Meckern raubt Kraft, Dankbarkeit schenkt Kraft, denn sie lässt Freude in unserem Herzen wachsen über die guten Dinge. Um ein dankbares Herz zu bekommen, musst du ein wenig trainieren, denn wir neigen dazu, schnell auf negative Dinge zu schauen.

Nimm dir abends einen Moment Zeit und denke über die Dinge nach, die an diesem Tag gut gelaufen sind. Und dann danke Gott dafür. Danke auch für die „Kleinigkeiten“, die dir am Tag begegnet sind: den Parkplatz vor der Tür, den vollen Kühlschrank oder die funktionierende Heizung an kalten Tagen – alles Dinge, die wir schnell als selbstverständlich ansehen.

Und morgens rede noch einmal mit Gott und signalisiere ihm, dass du offen bist für alle Dinge, die er für dich für diesen Tag vorbereitet hat. Es mag sein, dass du ab und an nicht daran denkst zu danken, aber lass dich davon nicht entmutigen. Du wirst sehen, wie schnell sich eine positive Grundeinstellung in dir breitmacht, wie schnell dieses neue Verhalten zur Gewohnheit wird und du einen Lebensstil der Dankbarkeit entwickelt hast.

Und Grund, dankbar zu sein, haben wir genug: Wir sind geliebt, wir sind gerettet, wir sind als Söhne, Töchter angenommen, und wir sind unsagbar groß beschenkt worden. Halleluja!

Sei gesegnet!

„Sei nicht geizig mit der Dankbarkeit; sie wird deine Beziehung zu Gott bereichern“ (Joyce Meyer).

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