Im Jahr 2014 kam der Film „God’s Not Dead“ in die Kinos. Der Titel spielt auf die berühmte Aussage von Nietzsche „Gott ist tot“ an. Der Film erzählt von einem Studenten, der sich im Philosophie-Unterricht weigert, ein Blatt zu unterschreiben, auf dem genau diese Behauptung steht. Sein Professor, ein überzeugter Atheist, fordert ihn daraufhin heraus: Er soll im Laufe des Semesters „beweisen“, dass Gott lebt.
Der Film ist spannend, lehrreich – und absolut sehenswert. Besonders eine Nebenhandlung hat mich tief berührt: Die Geschichte des chinesischen Studenten Martin. Er hat Jesus kennengelernt. Als sein Vater ihn abholen und zurück nach China bringen will, verlangt er von Martin, seinen Glauben aufzugeben – für seine Vergangenheit. Als der Sohn sich weigert, verstößt der Vater ihn.
Diese Szene erinnert mich daran, wie viele Menschen ihren Glauben an Jesus so ernst nehmen, dass sie Verfolgung und Druck ertragen – bis hin zum Tod. Das macht nachdenklich.
Die Bibel sagt in Psalm 19,2–4 (HfA):
„Der Himmel verkündet die Herrlichkeit Gottes,
und das Himmelsgewölbe bezeugt das großartige Werk seiner Hände.
Ein Tag erzählt es dem anderen, eine Nacht gibt es der nächsten weiter.
Ohne Sprache und ohne Worte ist ihre Stimme doch zu hören.“
Für mich war die Natur immer ein Hinweis darauf, dass es eine höhere Macht gibt – dass es Gott geben muss. Schon allein das menschliche Auge ist ein Wunderwerk, das wir Menschen niemals selbst „erschaffen“ könnten.
Die Schöpfung zeigt Gottes Kreativität und Pracht: Jedes Detail ist von ihm entworfen. Sie zeigt Ordnung und Harmonie: Alles greift ineinander wie ein fein abgestimmtes Uhrwerk. Und sie zeigt Schönheit und Wunder: Sonnenuntergänge, Sternenhimmel, Landschaften sind Ausdruck von Gottes Liebe und Fürsorge.
Und doch leugnen viele Menschen Gottes Wirklichkeit, obwohl sein Werk so deutlich sichtbar ist. Warum?
Gott als Schöpfer anzuerkennen bedeutet, seine Existenz einzugestehen – und das ist für viele beängstigend. Wenn Gott existiert, heißt das: Jemand anderes hat das Sagen. Das betrifft Freundschaften, Finanzen, Familiendynamik – alles. Wenn Gott alle Dinge geschaffen hat, dann auch mich. Dann bin ich zu einem Zweck geschaffen worden. Und ich bin ihm gegenüber verantwortlich, diesen Zweck zu erfüllen.
Genau das beunruhigt uns. Wir geben nicht gern Kontrolle ab. Wir vertrauen zuerst uns selbst – und wollen nicht, dass jemand in unser Leben, unsere Entscheidungen, unsere Werte hineinredet.
Bei Martin sind die Konsequenzen extrem. Aber auch wir ignorieren manchmal lieber Hinweise auf Gott, statt Konsequenzen zu ziehen. Martin versucht, Streit mit seinem Vater zu vermeiden und ihn mit Vernunft zu gewinnen. Er verweist auf die geschaffenen Dinge um sie herum – als Beweis.
Was bedeutet es für dich, dass Gott existiert und du seine Spuren in der Schöpfung sehen kannst? Beunruhigt dich das – oder beruhigt es dich? Ziehst du Konsequenzen daraus? Wenn Gott wirklich Gott ist – ist er dann Statist in deinem Leben, eine Nebenrolle? Oder hält er das Ruder?
Mich hat Letzteres lange beunruhigt. Doch je mehr ich als Christ verstehe, wie sehr Gott mich liebt, desto leichter fällt es mir, ihm mein Leben anzuvertrauen. Wenn ich einen Regenbogen sehe oder nachts den Sternenhimmel betrachte, steigt in mir auf: „Danke, Gott, dass du das alles erschaffen hast – und mich dennoch kennst. Danke für große Wunder und kleine. Danke, dass du deine Schöpfung liebst – und mich persönlich auch.“
Sei gesegnet!
„Zwei Dinge sind zu unserem Frieden nötig: das Erkennen der Wahrheit und das Tun der Pflicht“ (Leo Tolstoi).