GOTT IST MEIN SCHILD

Marco Seidel
28. Mai 2024

SCHWERT UND SCHILD

Ich werde den Tag nie vergessen, an dem wir versucht haben, unserem Sohn den Nuckel abzugewöhnen. Wir waren in Polen an der Ostsee im Urlaub und hatten gerade eine alte Festung besucht. Joshua wollte unbedingt ein Schwert und ein Schild aus Holz haben. Also machten wir einen Deal mit ihm.

Nach dem Besuch der Festung wollten wir eine kleine Rundfahrt mit einem „Piratenschiff“ machen. Wir versprachen, Joshua, ihm Schwert und Schild zu kaufen, wenn er seinen Nuckel von Bord werfen und in der Ostsee begraben würde. 

Wir waren noch nicht einmal aus dem Hafen heraus, da flog der Nuckel in hohem Bogen über die Reling ins Wasser. Leider dauerte es nur wenige Sekunden, bis Joshua realisierte, was er da eigentlich gerade getan hatte – und er erlebte den bis dahin mit Abstand schlimmsten Abend in seinem jungen Leben. 

Der Verlust war zu groß, der Schmerz zu tief. Er hatte sein Liebstes geopfert für ein Schild und ein Schwert aus Holz. Lange zeigte er sie stolz jedem und erzählte, was für ein Opfer er gebracht hatte, um sie zu ergattern.

Es dauerte dann auch sehr lange, bis er sich daran gewöhnt hatte, dass er ja nun ein Ritter war und keinen Nuckel mehr „brauchte“. 

VERTEIDIGUNG

Schild und Schwert sind für viele Kinder wichtige Symbole – und auch auf viele Erwachsene strahlen sie eine große Faszination aus. Es kommt nicht von ungefähr, dass Mittelalterfeste Hochkonjunktur haben. Mit einem Schild kann ich mich verteidigen, wenn Angriffe auf mich niederprasseln, mit einem Schwert kann ich im rechten Moment zurückschlagen und meinen Angreifer abwehren. 

Die Bibel sagt, dass Gott unser Schild ist, der sich zwischen die Angriffe des Bösen und uns stellt, um uns zu schützen. In Psalm 28, 7 (NGÜ) heißt es: „Der Herr ist meine Stärke und mein Schild. Auf ihn habe ich vertraut, darum wurde mir geholfen. Deshalb ist mein Herz voll Freude und Jubel, ich will ihn preisen mit meinem Lied.“

Spannend finde ich, dass der Schreiber – König David – in der Vergangenheit schreibt. Er zeigt keine Hoffnung auf, sondern erzählt von seinen Erfahrungen. Er singt ein Loblied, weil er es erfahren hat, dass er sein Vertrauen richtig investiert. 

Er „hat“ Hilfe erfahren, weil er vertraut hat. Deshalb weiß er, dass Gott sein Schild ist. Der ist dann ein Schutz, wenn ich ihn im richtigen Moment in der Hand habe und ihn nutze. Steht er in der Ecke oder hängt er an der Wand, dann ist er nutzlos. 

AKTIV VERTRAUEN UND GLAUBEN

Gott zu vertrauen, ist eine aktive Sache. Viele Menschen betrachten ihren Glauben eher theoretisch und erleben dann nicht, dass Verse, wie Psalm 28, 7 wahr sind. 

David zeigt auf, wie ich trainiere, mit meinem Schild umgehen soll. Er preist Gott mit seinem Lied. Lobpreis und Anbetung sind der Ort, an dem ich ausgerüstet werde mit dem, was ich brauche. Indem ich Gott anbete, verbindet sich sein Geist mit meinem Geist, sein Herz mit meinem Herzen – und das verändert mich. 

Wenn dann Angriffe in meinem Leben auf mich zukommen, ist in mir Vertrauen gewachsen, dass ich nicht allein bin. Der Missionar Derek Prince sagt: „Wenn du dich selbst verteidigst, hast du nur deine beiden Hände und deine eigenen menschlichen Ressourcen. Wenn du aber Jesus deine Verteidigung überlässt, verteidigt er dich mit seinen nageldurchbohrten Händen und seinen Legionen von Engeln.“

Ein schönes Bild. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

Mehr Gedanken

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Warning