Gewichtheber

Freude, die bleibt

Jürgen Ferrary
22. August 2025

Auch wenn Freude eine Frucht des Geistes ist, gibt es Zeiten, in denen unser „Glaubensbaum“ ziemlich traurig und blattlos aussieht. Schlechte Nachrichten. Eine erschütternde Diagnose. Probleme, die uns über den Kopf wachsen. Sorgen, die erdrücken. Wie soll man da noch an Freude denken?

Freuen über Leid? Natürlich nicht. Niemand jubelt über Schmerz oder Krisen. Aber zwischen Freude und dem Gefühl, glücklich zu sein, liegt ein entscheidender Unterschied. Darauf spielt Jakobus an, wenn er schreibt:

„Liebe Brüder und Schwestern! Betrachtet es als besonderen Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Ihr wisst doch, dass er durch solche Bewährungsproben fest und unerschütterlich wird. Diese Standhaftigkeit soll in eurem ganzen Leben ihre Wirkung entfalten, damit ihr in jeder Beziehung zu reifen und tadellosen Christen werdet, denen es an nichts mehr fehlt.“ (Jakobus 1,2-4)

Meint er das ernst? Ja. Jakobus ist kein weltfremder Schönredner. Er wusste, was harte Prüfungen sind – und er hat am Ende sogar sein Leben für den Glauben gegeben.

Und trotzdem spricht er von Freude. Warum?
Laut Jakobus bringen Prüfungen Freude, weil sie Standhaftigkeit hervorbringen. Nicht die Prüfung an sich ist die Freude – sondern das, was Gott in uns dadurch bewirkt.

Harte Zeiten kennt jeder. Die Frage ist: Wie reagieren wir?
Dieselben Stürme, die einen Baum entwurzeln können, treiben die Wurzeln eines anderen tiefer in den Boden. Wir haben die Wahl: lassen wir uns umwerfen – oder graben wir uns tiefer in Jesus ein?

So wie Muskeln durch Belastung wachsen, wird auch der Glaube durch Prüfungen stärker. Wer in Krisen bewusst im Gebet Zuflucht sucht, merkt: Die Wurzeln werden kräftiger. Der Sturm hört nicht unbedingt auf, aber er kann uns nicht mehr so leicht aus der Bahn werfen.

Und dann passiert etwas Faszinierendes: Je tiefer unser Glaube, desto stärker unsere Freude. Diese Freude ist nicht laut und oberflächlich. Sie ist wie ein unterirdischer Wasserstrom, der selbst dann da ist, wenn die Oberfläche trocken wirkt. Die höchsten Bäume haben die tiefsten Wurzeln.

Wenn Gott Stürme zulässt, dann nicht, weil er uns nicht leibt oder uns bestrafen will. Er formt uns zu etwas, das mit der Zeit selbst den stärksten Winden standhalten kann. Das ultimative Ziel? Nicht, dass wir immer glücklich aussehen, sondern, dass wir vollkommen und vollständig werden – dass wir ganz werden. Und nichts bringt so viel Freude wie das.

Das ist echte Freude – die, die bleibt, auch wenn die Umstände toben.

Gebet um Freude:
„Herr, so unwahrscheinlich es klingt – hilf mir zu erkennen, dass Freude oft dann wächst, wenn das Leben schwer ist.
Bewahre mich davor, oberflächlich nach Glück zu suchen.
Schenke mir stattdessen die Freude, die aus festem Glauben kommt.
Erinnere mich, dass tiefer, beständiger Glaube wertvoller ist als jede schnelle Erleichterung.
Danke, dass du Großes in meinem Leben tust, selbst in schwierigen Zeiten.
Ich vertraue dir – und danke dir für die Freude, die du schenkst.
Amen.“

Sei gesegnet!

„Die schwierigsten Wege führen oft zu den schönsten Zielen.“ (Unbekannt).

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