Ich liebe es, über Ostern zu sprechen, denn ohne Ostern wäre Weihnachten nichts. Ohne Ostern wäre unser Glaube kraftlos und wertlos. An Ostern scheiden sich die Geister. Ist das geschehen, was unser Verstand nicht fassen kann, weil es jeder Logik widerspricht, dann verändert das alles: Ist Jesus wirklich von den Toten auferstanden, dann ist das revolutionär.
Selbst die Menschen vor knapp 2000 Jahren haben nicht damit gerechnet, dass Gott Jesus von den Toten auferwecken wird, und das, obwohl Jesus es seinen Freunden vorausgesagt hatte. Und so gehen Frauen am Morgen nach dem Sabbat, unserem Ostersonntag, zum Grab, um den leblosen Körper von Jesus mit wohlriechenden Ölen zu salben.
Sie werden dort von Wesen begrüßt, die die Bibel Engel nennt, und das mit den Worten: „Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden! Denkt doch daran, was er euch damals in Galiläa gesagt hat“ (Lukas 24,5-6 HfA). Der Ort des Todes hatte seinen Schrecken verloren, die Dunkelheit war durch das Licht verjagt worden. Jesus war auferstanden.
Während Ostern so langsam näher rückt: Hast du dich schon einmal gefragt, in welchen Bereichen deines Lebens du es brauchst, dass Gott neues Leben schenkt? Vielleicht ist es die Familie. Wenn ich die Kinder in der Schule nach Ferien oder Feiertagen frage, wie sie die Zeit erlebt haben, höre ich erschreckend viele Berichte, dass diese Zeit eher eine Belastung als eine Bereicherung war.
Familien sind zerrüttet, Liebe erkaltet und Streit dominiert Tage, an denen man enger zusammen ist. Betest du regelmäßig für deine Familie? Für einzelne Familienmitglieder? Jemand hat mich einmal gefragt: „Bist du bereit, jeden einzelnen deiner Familienmitglieder so zu lieben, wie Gott jeden Einzelnen von ihnen liebt?“
Paulus schreibt: „Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende“ (1. Korinther 13,7 HfA).
Wie sieht es aus mit deinen Freundschaften? Ostern ist das große Fest der Vergebung. Gott hat uns vergeben, und er fordert uns auf, dasselbe zu tun. Jesus wurde kurz vor seinem Tod von seinen engsten Freunden verlassen, verleumdet und verraten. Und was tut er? Schon am Kreuz hängend und dem Tod ins Auge blickend betet er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34 HfA).
Unser Leben und besonders auch unsere Beziehung zu unseren Freunden soll geprägt sein von einer herzlichen, vergebenden Liebe (Römer 12,10), die vergibt. Vielleicht ist das ein Punkt an dem Gott neues Leben bei dir einhauchen muss?
Oder was ist mit deiner Arbeitsstelle? Ich kenne eine ganze Reihe Menschen, die sich bei der Arbeit anders geben als zu Hause. Manche zeigen ihr „gutes“ Verhalten nur ihren Freunden und Angehörigen, während ihre Arbeitsplatz die mürrische oder gestresste Seite von ihnen abbekommt.
Wenn du glaubst, dass Jesus für dich gestorben ist und wieder auferweckt wurde, wenn du das annimmst, dass er dir neues Leben geschenkt hat, in dem du versöhnt mit Gott leben kannst, dann sollte das alle unsere Lebensbereiche erfüllen.
Paulus fordert seinen Mitarbeiter Timotheus auf, er solle in allen Bereichen ein Vorbild sein in allem, was er sagt und tut, in der Liebe, im Glauben und in seinem aufrichtigen Lebenswandel (1. Timotheus 4,12). Genau das gilt auch uns.
Wenn du merkst, dass du in diesem oder einem anderen Bereich schwächelst, dann bete darum, dass Gott dir in diesem Bereich oder diesen Bereichen neues Leben schenkt, neue Liebe, neue Anfänge. Bete darum, dass Jesus und seine Liebe in deinem Alltag mehr durchbricht und sichtbar wird.
Sei gesegnet!
„Christsein ist kein Lebensstil. Es ist ein neues Leben“ (Sven Kühne).