Freude ist – so sagt es die Bibel – eine Frucht, die man kultivieren kann (Galater 5,22). Damit sie wächst, braucht sie Pflege. Bleibt der Samen unbeachtet, verkümmert er. Willst du Freude erleben, die nicht von äußeren Umständen abhängt, musst du darauf achten, dass nichts ihr Wachstum hemmt.
Ich habe einen kleinen Balkon, auf dem ich Kräuter und Gemüse anbaue. Wenn etwas reif ist, freue ich mich über die Ernte. Ich weiß: Das Wachstum ist Gottes Werk. Aber meine Aufgabe ist es, meinen kleinen „Garten“ zu hegen und zu pflegen – sonst wird es nichts mit der Ernte.
Kälte, Hitze, Trockenheit, Schädlinge oder hungrige Vögel können alles zunichtemachen, selbst bei guter Saat und fruchtbarem Boden. Jesus spricht von ähnlichen Gefahren im Gleichnis vom Sämann (Matthäus 13,4-9). Dort fallen die Samen auf vier verschiedene Böden:
Harter Boden – das Herz ist verschlossen, das Wort Gottes findet keinen Eingang.
Felsiger Boden – Begeisterung ist da, aber keine Ausdauer; Prüfungen vertreiben den Glauben.
Dorniges Gestrüpp – Sorgen, Reichtum und Ablenkungen ersticken das geistliche Leben.
Guter Boden – das Herz ist offen, das Wort wird aufgenommen und bringt reiche Frucht.
Nur der vierte Boden bringt Ertrag – auch in unserem Glaubensleben. Freude steht in Galater 5,22-23 ganz oben auf der Liste der geistlichen Früchte.
Wie vermeide ich, dass meine Freude eingeht? Auf dem Balkon: täglich gießen, düngen, Unkraut jäten, Schädlinge fernhalten – den Rest tut Gott. Im Glauben ist es ähnlich:
Ein weiches Herz bewahren – offen sein für Gottes Reden.
Tiefe Wurzeln schlagen – Gottes Wort studieren, nicht nur überfliegen.
Dornen fernhalten – Sorgen und falsche Prioritäten nicht die Oberhand gewinnen lassen.
Das braucht Zeit: Zeit für Gottes Wort, für das Gespräch mit ihm im Gebet – und Zeit, einfach still zu werden und zu hören. Das ist oft das Schwerste. Aber wer das pflegt, wird erfahren, was Nehemia bezeugt: „Die Freude am Herrn gibt euch Kraft!“ (Nehemia 8,10 BB).
Ein Gebet um Freude: „Herr, hilf mir, ein Herz voller Glauben zu entwickeln, in dem Freude reichlich wächst. Bewahre mich vor Hartherzigkeit, vertiefe meinen Glauben, damit er den Prüfungen standhält. Lass mich frei werden von den Dornen dieser Welt. Mache mein Herz zu gutem Boden, der dein Wort aufnimmt und eine reiche Ernte an Freude bringt. Amen.“
Als kleine Herausforderung lade ich dich heute ein, die beiden Bibelstellen Matthäus 13,3-9 und 18-23 zu lesen und Gott zu bitten, dir zu zeigen, was es für „Wachstumskiller“ in deinem Leben gibt. Bitte ihn, dir zu helfen, sie zu erkennen und wie Unkraut auszureißen.
Sei gesegnet!
„Freude ist nicht die Abwesenheit von Problemen, sondern die Gegenwart Gottes“ (wird Elisabeth Elliot zugeschrieben).