Ich habe einmal gelesen, dass es in Deutschland Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren gibt. Der Geschmack kommt aus Aromastoffen, die Farbe aus roter Beete, und die „Fruchtstückchen“ sind oft Rückstände aus der Fruchtsaftherstellung oder mit Algen angedickte Klümpchen, die nur Obst vortäuschen. Mit einer ordentlichen Portion Zucker schmeckt das Ganze dann trotzdem.
Selbst wenn auf der Verpackung „natürliche Aromen“ steht, muss das nicht heißen, dass sie aus Erdbeeren stammen. Sie können aus anderen natürlichen Stoffen gewonnen werden – mit Hilfe von Pilzkulturen oder sogar Holzspänen – und werden dann so verarbeitet, dass sie nach Erdbeere riechen. Guten Appetit.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen etwas, das wirklich gewachsen ist, und etwas, das nur künstlich hergestellt wurde. Und auch wenn wir Geschmacksknospen und Augen täuschen können – wir können das Echte nicht wirklich nachbauen.
Das gilt auch für unser Leben. Wahre Freude ist kein industrielles Produkt. Sie lässt sich nicht zusammenmischen oder künstlich erzeugen. Die Bibel nennt Freude eine Frucht des Geistes Gottes – und Früchte wachsen, sie werden nicht „hergestellt“.
Freude beginnt wie ein Samenkorn: dem Samen des Glaubens. Am Anfang kaum sichtbar, dann keimt er, wächst, wird stark – wenn wir ihn pflegen. Natürlich empfinden wir auch „oberflächliche“ Freude, wenn wir ein Geschenk bekommen oder ein schöner Tag uns überrascht. Doch die tiefere Freude, die unabhängig von unseren Umständen ist, entsteht anders.
Schauen wir auf Jesus: Er tat oft Dinge, die menschlich gesehen keinen Sinn ergaben. Hebräer 12,2 (HfA) sagt:
„Weil große Freude auf ihn wartete, erduldete Jesus den Tod am Kreuz und trug die Schande, die damit verbunden war.“
Wie konnte er das freiwillig tun? Sein Glaube war tief. Er wusste, dass sein Tod nicht umsonst war, sondern unsere Rettung bedeutete. Seine Freude war nicht das Vermeiden von Leid – sie lag auf der anderen Seite des Schmerzes.
Auch wir brauchen diese Art von Freude. Ohne Glauben verdorren wir unter der Hitze des Lebens. Mit Glauben entspringt Freude selbst aus trockenem, hartem Boden.
Deshalb: Schau einmal in dein Herz. Ist dein Glaube tief verwurzelt? Dann wird er Freude hervorbringen – auch in schwierigen Zeiten. Ist er wankend wie ein Blatt im Wind? Dann frage dich, was das Wachstum hindert.
Wenn du nach Freude suchst, beginne nicht mit der Ernte. Beginne mit dem Samenkorn. Pflanze es tief in dein Herz, gieße es mit Gottes Wort, halte es im Licht seiner Nähe. Die Freude wird wachsen – echt, satt und tragfähig.
Denn nur das, was von Gott gewachsen ist, hält auch im Sturm.
Sei gesegnet!
„Freude lässt sich nicht kaufen, sie muss wachsen“ (unbekannt).