In einem Song von Yada Worship heißt es: „Ja, ich glaub an Dich, dass Du Wunder tust, wie vor tausend Jahr’n, wirkst Du hier und jetzt. Ich erwarte Dich, weil Du mir versprichst: Du bist – ein Gott der Wunder.“ Wie kann man als aufgeklärter Mensch des 21. Jahrhunderts so etwas singen? Wie kann ein gebildeter Mensch ernsthaft an Wunder glauben?
Eine entscheidende Frage. Denn wie wir über Wunder denken, hängt ganz wesentlich davon ab, wie wir zur Bibel stehen. Entweder wir erkennen sie als Gottes Wort an – oder eben nicht. Und davon hängt ab, wie glaubwürdig uns ihre Berichte erscheinen.
Das Markusevangelium erzählt allein von vielen Heilungen: Jesus begegnet einem Aussätzigen, einem Gelähmten, zwei Blinden, einem Stummen. Er heilt eine Frau, die zwölf Jahre lang krank war, und weckt ein totes Mädchen zum Leben. Ein Junge mit schweren Anfällen wird auf der Stelle gesund.
Bei all dem waren Menschen anwesend. Und als diese Berichte niedergeschrieben wurden, lebten noch viele der Zeugen. Wenn es erfundene Geschichten gewesen wären, hätten Widersprüche auffallen müssen.
Antike Historiker und viele heutige Wissenschaftler – auch solche, die dem Glauben skeptisch gegenüberstehen – sind sich einig: Jesus war als Heiler und Exorzist bekannt. Ein Historiker schrieb:
„Selbst wenn man an die Wundergeschichten strenge kritische Maßstäbe anlegt, bleibt ein nachweislich historischer Kern übrig. Jesus vollbrachte Heilungen, die seine Zeitgenossen in Erstaunen versetzten.“
Und dennoch fragen viele: Wenn das damals alles geschah – warum erleben wir heute nicht mehr solcher Wunder? Waren die Menschen naiver? Eher im Gegenteil. Schaut man genau hin, zeigen sich die Zeugen der Wunder tief erschüttert, ängstlich oder sprachlos – so „modern“ ist ihre Reaktion.
Als Jesus zum Beispiel seinen Freunden über das Wasser entgegenkam, heißt es:
„Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, waren sie zu Tode erschrocken. »Es ist ein Gespenst!«, meinten sie und schrien voller Entsetzen“ (Matthäus 14,26 HfA).
Der Schriftsteller C. S. Lewis und der Mathematiker John Lennox erklärten: Naturgesetze beschreiben, wie das Universum normalerweise funktioniert. Doch Gott, der diese Gesetze gemacht hat, ist nicht an sie gebunden. Ein Wunder ist nicht ein Verstoß gegen die Vernunft, sondern eine Überschreitung der Natur – durch ihren Schöpfer.
Wenn also Gott das Wasser so geschaffen hat, dass ein Mensch normalerweise nicht darauf laufen kann, dann kann er es auch einen Moment lang anders wirken lassen.
Ich selbst war lange skeptisch, was biblische Wunder betrifft. Mein Studium hat mir beigebracht, alles durch einen „wissenschaftlichen Filter“ zu schicken – möglichst nüchtern, möglichst erklärbar. Und ja: Man kann alles zerlegen, analysieren und abstrahieren. Aber dabei geht manchmal die Begegnung verloren.
Der Kern der Botschaft lautet nicht: „Versteh jedes Detail“, sondern: Es gibt einen Gott, der dich liebt – und der handeln kann, auf natürliche Weise, aber auch durch Wunder.
Wunder sind selten. Aber gerade das macht sie wunderbar. Sie geschehen nicht auf Knopfdruck, sondern als Zeichen. Meistens in ganz alltäglichen Situationen – bei ganz gewöhnlichen Menschen – die offen sind für das Unerwartete.
Ich glaube: Wer Gott wirklich zutraut, zu handeln, wird früher oder später auch etwas erleben, das sich nicht einfach erklären lässt. Vielleicht nicht spektakulär – aber bedeutsam.
Und selbst wenn du noch zweifelst, lade ich dich ein: Mach dich auf. Lies die Berichte mit offenem Herzen. Frag dich: Was, wenn es stimmt? Denn manchmal beginnt ein Wunder nicht mit dem, was passiert – sondern mit dem, was du glaubst. Und dann strecke dich aus und fange an, für Wunder zu beten!
Sei gesegnet!
„Es gibt nur zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines“ (Albert Einstein).