Falsche Vorstellung
Gestern haben wir uns einen meiner Lieblingshelden angeschaut, David. Er war sich sicher, dass er gerecht vor Gott dastand und hat dies in seinem Lied „Psalm 139“ so auch besungen. Dennoch hat er Gott gebeten, ihm zu zeigen, wo er mit seinem Herzen oder seinen Taten vielleicht falsch lag, weil Feinde ihn dennoch bedrängten. Damit räumt David mit einer falschen Vorstellung von vielen Menschen auf.
Genügend anstrengen?
Ich kenne viele Christen, die denken: Wenn ich alles richtig mache, dann werde ich gesegnet. Wenn etwas Schlimmes in meinem Leben passiert, dann liegt das daran, dass ich gesündigt habe, mich nicht genügend anstrenge oder Gott nicht ernst genug nehme in meinem Leben.
Sogar Pastoren, die ich kenne, behaupten: Wenn du krank bist, dann liegt das an deiner Sünde, ebenso, wenn man für dich betet und du nicht gesund wirst. Ich halte das für absoluten Quatsch. Natürlich beeinflusst mein Lebenswandel auch meine Gesundheit.
Lebensverbesserungsversicherung
Wenn ich zum Beispiel rauche, dann erhöht sich mein Risiko, Lungenkrebs zu bekommen. Aber Lungenkrebs bekommen halt leider auch Menschen, die sich Mühe geben, absolut gesund zu leben. Und auch Christen kann diese blöde Krankheit treffen.
Auch Christen treffen schwere Schicksalsschläge und Angriffe von bösen Menschen. Auch Christen werden in Krisen und Kriege mit hineingezogen oder leiden unter Finanzskandalen anderer. Es wäre schön, wenn er es getan hätte, aber Gott hat leider nie versprochen, Christsein wäre eine Lebensverbesserungsversicherung.
Sichere Burg
Wir haben mit denselben Sorgen und Nöten zu kämpfen wie jeder andere Mensch auch. Wir leben in einer gefallenen Schöpfung, in einer Welt, die durch die Sünde nicht mehr so ist, wie Gott sie sich gedacht hat, als er sie erschaffen hat.
Lüge, Hass, Leid, Krankheit und Tod sind leider Teil dieser Welt und treffen Fromme, wie Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben. Und dennoch gibt es einen enormen Unterschied. Hören wir noch einmal auf David. Er schreibt in einem anderen Lied (Psalm 91, 1-2 HfA): „Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden. Auch ich sage zum HERRN: »Du schenkst mir Zuflucht wie eine sichere Burg! Mein Gott, dir gehört mein ganzes Vertrauen!«“
Der große Unterschied ist, dass wir eine Zuflucht haben, eine sichere Burg. Was David dort schreibt, ist eine kraftvolle Aussage. Eine Burg schützt vor gefährlichen Feinden. Als Christen haben wir Zugang zu einer Kraft, die Angriffe abwehrt.
Schutz der standhält
Es mag sein, dass Menschen uns Böses wollen, dass Dinge wie Krankheiten uns treffen, dass wir Besitz verlieren, aber wir können uns hinter einer sicheren Mauer in Schutz bringen. Wenn der Feind uns unsere Hoffnung rauben möchte, unsere Freude am Leben, unsere Beziehung zu Jesus, dann haben wir einen Schutz, der stärker ist und standhält.
David proklamiert es ganz bewusst, damit es jeder hören kann: „Der Herr ist meine Zuflucht. Der Herr ist meine Festung.“ Du kannst mich angreifen, aber du kannst meine Zuflucht und meine Festung nicht überwinden! Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Was auch immer mich im Leben treffen wird, ich habe die Ressourcen und ich habe die Kraft an meiner Seite – von Gott, die mich vor Verzweiflung bewahrt, die mich vor der Hoffnungslosigkeit bewahrt, die mich davor bewahrt, aufzugeben.
Sprich es auch aus: „Der Herr ist meine Zuflucht. Der Herr ist meine Festung.“
Sei gesegnet!
„Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen“ (Martin Luther).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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