Einer der gefährlichsten Gedanken, die wir haben können, sind jene, die uns Angst machen. Angst ist ein Gefühl, das früher oder später fast jeden von uns erfasst – Angst vor Krankheit, vor Arbeitslosigkeit, vor Unglücken oder vor Krieg.
So natürlich diese Gedanken auch sind, so sehr werden sie leider oft ausgenutzt. Und ich spreche hier nicht von der Geisterbahn auf dem Rummelplatz. Ich meine die Tatsache, dass Angst zu einer Strategie geworden ist – etwa in der Werbung. Produkte verkaufen sich besser, wenn sie uns versprechen, dass sie uns vor etwas Schlimmem schützen können.
Ich kenne viele Menschen, die viel Geld für Produkte ausgeben, von denen sie sich ein längeres oder gesünderes Leben erhoffen. Auch in der Politik wird mit Angst gearbeitet. Ängstliche Menschen lassen sich leichter kontrollieren, ertragen mehr und leisten weniger Widerstand.
Jeder von uns kennt Zeiten, in denen die Angst uns packt – mal mehr, mal weniger. Das kann beim Gang durch eine dunkle Straße passieren oder beim Blick auf einen Zahnarzttermin im Kalender.
Doch anders als viele Menschen hat Gott kein Interesse daran, dass wir dauerhaft in Angst leben. Im Gegenteil: Er möchte uns hindurchführen – durch das Tal, nicht hinein und steckenbleiben. Wahrscheinlich hast du schon vom bekannten Psalm 23 gehört. Dort heißt es:
„Ein Lied von David. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts fehlen. Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen. Er gibt mir neue Kraft. Er leitet mich auf sicheren Wegen und macht seinem Namen damit alle Ehre. Selbst wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, HERR, bist bei mir. Dein Hirtenstab gibt mir Schutz und Trost. Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein. Deine Güte und Liebe begleiten mich alle Tage meines Lebens; ich darf für immer in deinem Haus wohnen.“ (Psalm 23,1–6 HfA)
Sechs Verse voller Kraft. Sechs Verse voller Ermutigung. Sechs Verse, die deutlich machen: Nirgends sind wir sicherer als in der Nähe des guten Hirten. Er sorgt für uns, er versorgt uns, er führt uns durch das dunkle Tal – hindurch, nicht hinein und allein.
Er ist da, wenn die Angst uns überfällt. Und er erinnert uns daran, dass am Ende des Tals schon ein gedeckter Tisch auf uns wartet – mitten im Angesicht unserer Feinde.
Die entscheidende Frage ist: Erlauben wir Gott, uns durch das Tal zu führen? Sind wir bereit, ihm als unserem Hirten zu vertrauen? Lenken wir unseren Blick weg von der Angst – hin zu Jesus, der gesagt hat:
„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost: Ich habe die Welt überwunden!“(Johannes 16,33 LUT)
Schau nicht länger auf das, was dir Angst macht. Deine Angst blockiert dich – aber sie löst deine Probleme nicht. Schau auf das, was Gott dir zugesagt hat. Bleib nicht stehen, wenn deine Gedanken Achterbahn fahren. Geh weiter – Schritt für Schritt – in seiner Gegenwart.
Sei gesegnet!
„Angst klopft an. Der Glaube öffnet. Niemand steht draußen“ (Martin Luther).