Ein Mann sitzt im Tempel

Der Herr aber 

WP-Admin
7. Oktober 2025

Dass man als Christ Geduld braucht – das habe ich verstanden. Aber was ist, wenn man betet und ein Leben lang keine Antwort bekommt? Was ist, wenn du mit Gott ringst – und erst die nächste Generation darf die Früchte ernten?

Wie viele Menschen haben in der Nazizeit gebetet, dass das unsägliche Leid endet – und doch kam erst ein Krieg, der Millionen verschlang, bevor unser Land endlich frei wurde. Viele Beter starben, ohne das Ende zu erleben.
Oder die, die für den Fall der Mauer beteten – in Ost und West. Auch sie mussten sterben, bevor Gott dieses Wunder schenkte.

Es gibt unzählige solcher Geschichten – auch in der Bibel.
Habakuk, mit dem wir uns in diesen Tagen beschäftigen, ist ein Beispiel dafür. Er klagte Gott das Unrecht seiner Zeit und erhielt eine Verheißung: Die Babylonier würden bestraft werden. Doch die Erfüllung dieses Versprechens erlebte nicht er, sondern erst die nächste Generation.

Das wirft Fragen auf:
– Was ist, wenn du im Glauben lebst – und trotzdem keine Erfüllung siehst?
– Wenn du betest, aber das Ergebnis bleibt aus?
– Wenn du Gott vertraust – und trotzdem enttäuscht wirst?

Kann man Gott weiterhin lieben, selbst wenn er schweigt?
Kann man ihm dienen, auch wenn er scheinbar nicht handelt?

Habakuk gibt uns eine Antwort. Mitten in seinem Zweifel, mitten im Chaos seiner Zeit schreibt er diesen Satz: „Der Herr aber ist in seinem heiligen Tempel. Vor ihm soll die ganze Welt still sein“ (Habakuk 2,20).

Dieser Satz verändert alles.
Er erinnert uns daran: Auch wenn ich nichts sehe – Gott ist da.
Auch wenn ich nichts verstehe – Gott bleibt treu.
Auch wenn ich das Ende nicht erlebe – Gott hält Wort.

Drei kleine Worte fassen diese Wahrheit zusammen:
„Der Herr aber …“

Wenn es so aussieht, als würde Gott seine Versprechen vergessen – „der Herr aber“ bleibt treu.
Wenn du betest und denkst, Gott reagiert zu spät – „der Herr aber“ ist am Werk.
Wenn dein Leben eine Richtung nimmt, die du nicht verstehst – „der Herr aber“ ist größer als dein Plan.

Vielleicht fühlst du dich gerade in einer solchen Phase: Du wartest, du zweifelst, du kämpfst.
Doch Gott ist da.
Wenn deine Kräfte schwinden, wenn deine Gedanken sich im Kreis drehen, wenn du nichts mehr kontrollieren kannst – Gott ist da.
Wenn du auf den Knien betest und nicht einmal weißt, ob er dich hört – Gott ist da.

„Der Herr aber …“ – das ist mehr als ein Satz. Es ist ein Bekenntnis.
Ein Anker im Sturm.
Ein Glaubensbekenntnis mitten im Zweifel.

Vielleicht wirst du nicht alles verstehen. Vielleicht wirst du manche Erfüllung deiner Gebete nie sehen.
Aber du darfst wissen: Gott ist da.
Er ist in seinem heiligen Tempel – und er hat dich im Blick.
Er lässt dich nicht allein. Er lässt dich niemals fallen.

Halte daran fest.

Herausforderung für heute: Lies das ganze Kapitel Habakuk 2 und sprich mit Gott darüber!

Sei gesegnet!

„Ich gehöre zu denen, die lieber mit Glauben untergehen als ohne ihn schwimmen“ (Stanley Baldwin, ehemaliger britischer Premierminister).

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