Schachspiel - Spielsteine

Denke an die Folgen

Jürgen Ferrary
8. Februar 2025

Menschenfurcht schränkt unser Leben ein. Wenn wir Dinge tun, nur weil wir denken, dass wir von anderen mehr akzeptiert werden, dann sind wir wie in einem Käfig gefangen. Und wenn wir Dinge aus demselben Grund nicht tun, dann blockieren wir den Segensstrom, den Gott uns schenken möchte.
Das mag auf den ersten Blick sehr hart klingen, ist Gott doch ein gnädiger, ein vergebender und ein liebevoller Gott. Aber er ist eben auch Gott. Als ich über das Thema nachdachte, fiel mir die Geschichte von König Saul ein.

Saul war der erste König Israels, ein Gesalbter, ein Auserwählter, auf den Gott besonderen Segen gelegt hatte. Er war mit Gaben beschenkt worden, die andere nicht hatten. Gott hatte ihm versprochen, siegreich zu sein, aber nur, wenn er gehorsam seinen Anweisungen folgen würde.

Aber Saul tat immer wieder, was er wollte. Er war ungehorsam und ungeduldig – und er hatte Menschenfurcht, die ihn dazu verleitete, Dinge nicht zu tun, die ihm Gott aufgetragen hatte. So bekommt der Prophet Samuel den Auftrag, ihn zur Rede zu stellen und sagt ihm deutlich ins Gesicht, Saul hätte den Auftrag Gottes nicht befolgt.

Und dann heißt es: „Da gab Saul schließlich zu: »Ja, ich habe gesündigt. Ich habe deine Anweisungen und den Befehl des Herrn nicht befolgt, denn ich hatte Angst vor dem Volk und tat, was es verlangte. Bitte, vergib mir meine Sünde und tritt mit mir vor den Herrn, um ihn anzubeten.«“ (1. Samuel 15,24-25 NLB).

Immerhin, Saul bekannte seine Fehler, aber log weiterhin und versuchte, dem Volk die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Folgen waren für Saul fatal: Saul wurde der Königsthron weggenommen und nicht nur das. Gott hatte ihm zugesagt, dass seine Nachkommen auf seinem Thron sitzen würden. Auch diese Zusage hatte Saul zunichtegemacht.

Nicht sein Sohn Jonathan wurde sein Nachfolger, sondern ein Hirtenjunge namens David. Durch seine Menschenfurcht hatte Saul seine Bestimmung nicht nur verloren, er hatte seine Nachkommen sogar damit geschädigt.

Nun wirst du sagen, dass wir nicht König Saul sind und dass sich seit dem Opfertod Jesu doch alles geändert hat. Das ist absolut richtig. Aber bis heute beauftragt Gott Menschen – nicht nur Menschen, er beauftragt dich und mich. Er bräuchte uns nicht, aber er hat sich entschieden, sein Reich mit dir und mir zu bauen – mit unvollkommenen Menschen.

Er schaut nicht auf das, was wir nicht haben, er schaut auf das, was wir haben. Und er möchte uns mit Gaben und Begabungen beschenken. Warum tut er das? Weil es andere segnet, und weil es unser Leben segnet. Und genau hier kommt der Knackpunkt:

Wenn wir aus Furcht vor den Menschen auf Gottes Ruf nicht hören, dann hat das bis heute Auswirkungen auf unser Leben. Gott greift nicht in den Lostopf und gibt dir „zufällig“ irgendwelche Berufungen, er kennt dich, denn er hat dich erschaffen. Er weiß, wie du tickst und hat deswegen Aufgaben für dich und dein Leben vorgesehen, die zu dir passen, in denen du siegreich sein wirst und Durchbrüche erlebst und die dein Leben erfüllen.

Wenn du aus Furcht vor Menschen deinem Ruf nicht folgst, weil du Angst hast, Ansehen zu verlieren, dass man dich auslacht, schief anschaut, weil du etwas für Jesus tust, du Sorge hast, deine Freunde könnten dir den Rücken zudrehen, dann ist das ebenso verständlich wie schädlich.

Denn es ist so, als würdest du mitten beim Duschen den Hahn abdrehen. Du stehst dann da, wie ein begossener Pudel, wie man bei uns sagt. Wenn Menschenfurcht so viel Schaden anrichten kann, denke einmal darüber nach, welche Kraft es hat, wenn du sie überwindest und an Gott, seinem Wort und seiner Berufung für dich festhältst und tust, was er dir aufträgt.

Sei gesegnet.

„Ein Werkzeug entscheidet nicht, wo es arbeitet. Der Meister bestimmt, wo es gebraucht wird. Wir alle sind berufen, das Licht der Welt zu sein, wo Gott uns hinstellt“ (Corrie ten Boom).

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