Ein Läufer hat das Ziel vor Augen

Das Ziel vor Augen – Leben mit Ewigkeitsperspektive

Jürgen Ferrary
29. Juli 2025

Fast jedes Mal, wenn ich mit Angehörigen eine Beerdigung vorbereite, kommt ganz automatisch die Frage auf: Was kommt nach dem Tod? Gibt es den Himmel? Sehen uns unsere Verstorbenen „von dort oben“? Diese Fragen bewegen viele Menschen.

Ich persönlich spreche lieber vom „Leben vor dem Tod“. Aber: Würde sich unser Leben verändern, wenn wir wirklich wüssten, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist?

Denn wenn ich glaube, dass dieses Leben alles ist, was ich habe, dann werde ich meine Ziele auch genau so setzen – als gäbe es nichts darüber hinaus.

Doch wenn ich mir bewusst mache, dass ich eines Tages vor Gott stehen werde – und er mich fragt: „Was hast du mit deinem Leben gemacht?“ – dann verändert das meine Ziele grundlegend.

Ein Leben mit Perspektive

Die entscheidende Frage lautet also: Bin ich mir wirklich bewusst, dass das Beste noch kommt? Dass das Leben nach dem Tod die eigentliche Vollendung ist?

Der Apostel Paulus bringt es auf den Punkt:

„Ich weiß genau, wofür ich mich mit aller Kraft einsetze. Ich laufe und habe dabei das Ziel klar vor Augen. Wenn ich kämpfe, geht mein Schlag nicht ins Leere“ (1. Korinther 9,26, HfA).

Das Ziel ist klar: nicht einfach nur irdischer Erfolg, sondern ein Leben in der Berufung Gottes – mit Blick auf die Ewigkeit.

Wofür bete ich eigentlich?

Diese Perspektive verändert auch mein Gebetsleben.
Wie oft bete ich, dass Gott meine Entscheidungen segnet oder mich aus Schwierigkeiten rettet, in die ich mich selbst gebracht habe?

Doch bete ich eigentlich für meine Ziele – oder darum, dass Gottes Ziele in meinem Leben geschehen?

Wenn ich bete: „Gott, ich will das tun, wozu du mich geschaffen hast“, dann wird Gott alles segnen, was ich tue. Denn er sucht Menschen, die bereit sind, Teil seiner Pläne zu sein.

Ziele mit Substanz

Was sind eigentlich göttliche Ziele?

Jesus hat ein Leben in Fülle versprochen – hier und jetzt. Aber Gottes Blick endet nicht an der Grenze des Todes. Er hat die Ewigkeit im Blick.

Ich liebe das Bild, das Paulus gebraucht:
Vor einigen Jahren bin ich mehrere 42-Kilometer-Crossläufe gelaufen. Jeder Lauf war einzigartig, die Wege wunderschön – aber der Weg war nicht das Ziel. Das Ziel war: erschöpft, mit schmerzenden Muskeln, aber glücklich ins Ziel zu kommen – und sich gleich wieder für den nächsten Lauf anzumelden.

So ist es auch mit unseren Lebenszielen: Schritt für Schritt, bewusst und ausgerichtet. Nicht ziellos herumlaufen. Nicht ins Leere schlagen. Sondern mit Ziel, mit Sinn, mit Perspektive.

Die Frage, die bleibt, ist diese:

Lebe ich mit dem Ziel vor Augen – oder laufe ich einfach los?

Halte dein Ziel im Blick – nicht nur das, was du erreichen willst, sondern das, wozu Gott dich berufen hat.

Sei gesegnet!

„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige“ (Seneca).

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