Es gibt im Alltag unendlich viele Gelegenheiten, in denen wir uns ärgern oder aufregen könnten. Aber unser Klagen verändert nichts, außer, dass sich unsere Laune verfinstert und uns das Leben versaut wird. Nein, eigentlich bringen wir ja selbst die schlechte Laune in unser Leben, denn niemand zwingt uns dazu, uns über andere Menschen oder Umstände zu ärgern.
Ganz ehrlich: Wenn meine Gefühle des Unmuts sowieso nichts ändern, warum lasse ich es dann zu, dass sie mich gefangen nehmen? Und ich spreche nicht davon, dass ich nicht trauern darf, wenn meine Seele schwer wiegt. Weinen hat seine Zeit und Lachen hat seine Zeit (Prediger 3,4).
Ich spreche von Situationen, die wir tagtäglich erleben. Ich mache Platz für ein Auto, das mir entgegenkommt, der Fahrer bedankt sich aber nicht. Ich laufe durch den Supermarkt, und ein anderer stellt mir seinen Einkaufswagen so in den Weg, dass es kein Durchkommen gibt.
Ich komme abends nach Hause und sehe, dass meine Nachbarn wieder so dämlich parken, dass sie jeweils zwei Parkplätze belegen und ich dann ewig laufen muss, weil für mich kein Platz mehr zum Parken da ist. Du fährst irgendwo hin und erwischt eine rote Welle, sodass du an jeder Ampel anhalten musst.
Du weißt, wovon ich spreche. In all diesen Situationen kann ich mich aufregen und ärgern, wie ich will, ich werde sie dennoch nicht ändern. Die rote Welle wird nicht grün, nur weil mein Kopf dieselbe Farbe hat, wie jede Ampel, an der ich anhalten muss.
Es gibt ein Hausmittel gegen solchen durch Ärger verursachten Stress, und das lautet: Dankbarkeit. Wer ein dankbares Herz hat, der hat keinen Platz, sich über alles und jeden aufzuregen. Die Bibel sagt: „Lasst uns mit Dank vor ihn hintreten! Lasst uns Loblieder auf ihn anstimmen“ (Psalm 95,2 NLB).
Versuche einmal zu schimpfen, während du ein Loblied auf den Lippen hast. Das funktioniert nicht. Und wenn ich mir mein Leben betrachte, dann sehe ich, dass es mir besser geht als 95 % der anderen Menschen auf der Welt. Es gibt so unendlich viel, wofür ich dankbar sein kann, selbst wenn die Umstände gerade nicht gut sind.
Es ist eine Frage meines Blickwinkels: Schaue ich auf das, was gerade schwierig ist oder schaue ich auf das, wo ich gesegnet bin. Denn im Normalfall wird es beides in meinem Leben geben, auch wenn es Zeiten gibt, wo das eine oder das andere überwiegt.
Wer ein dankbares Herz entwickelt, der wird resistent gegen den alltäglichen Ärger, der uns schon morgens schlechte Laune eintrichtern möchte.
In dieser Woche gibt es ein kleines Jubiläum, für das ich zum Beispiel sehr dankbar bin. Mein Blog ist fünf Jahre alt geworden. Als ich damals anfing, wollte ich eigentlich Menschen in den harten Zeiten von Lockdown und Einsamkeit ein wenig ermutigen. Erst hoffte ich, zehn Tage durchzuhalten, dann 100. Dann war das erste Jahr vorbei. Und nun hat Gott mir die Inspiration von über 1800 Andachten geschenkt.
Ich bin so dankbar, ich werde mich auch dann nicht ärgern, wenn alle Brötchen ausverkauft sein sollten, wenn ich gleich losgehe, um Frühstück zu kaufen!
Lass die Dankbarkeit dein Herz bestimmen und sei gesegnet!
„Dankbarkeit ist ein Lebensstil, der alles einschließt und bei dem Gott im Mittelpunkt steht“ (Brennan Manning).