Rose im Schnee

Bist du ein Opfer?

Jürgen Ferrary
17. Februar 2025

Kinder lieben Geschenke. Schon Wochen vor dem Geburtstag werden sie immer und immer aufgeregter. Sie schreiben Listen, was sie sich wünschen, sie sortieren – und wenn alles gutgeht, dann erleben sie an dem Tag, an dem sie die Geschenke bekommen, eine absolute Hochstimmung. Wusstest du, dass Gott sich auch über Geschenke freut?

Sein größtes Geschenk bist du, wenn du dich ihm verschenkst. Das klingt vielleicht etwas merkwürdig in deinen Ohren. Ich will versuchen, es dir zu erklären. Paulus schreibt: „Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein, das ihm gefällt. Das wäre für euch die vernünftige Art, Gott zu dienen“ (Römer 12,1 BB).

Das Bild, das Paulus malt, bedeutet, dass ein Mensch ganz bei Gott ist, ihm sein Leben zur Verfügung stellt, wobei seine Worte ein Oxymoron sind, denn: Ein Opfer war früher ein Tier, das man geschlachtet und verbrannt hat. Ein Opfer war also nie lebendig.

Dennoch sind die Worte des Paulus wohl gewählt. Was er sich wünscht, ist, dass alles in unserem Leben, das schlecht ist, alles, was uns von ihm trennt, alles, was unser Leben zerstört und unter dem andere leiden, abstirbt. Es ist eine andere Art und Weise zu sagen, was Paulus in Galater 2,20 sagt: dass er mit Christus gekreuzigt wurde. Er ist tot, aber jetzt voll lebendig, weil Jesus in ihm lebt.

Alles Egoistische, alles Zerstörerische stirbt ab und macht Platz für das, was Gott uns schenken möchte: Liebe, Vollmacht, Kraft, Segnungen, …

Ich weiß nicht, wie dein Leben bisher aussah. Für mich war es im Nachhinein ein großes Glück zu sehen, dass ich es alleine nicht packe, ein Leben zu leben, das Sinn hat und erfüllt, das von Liebe getragen ist und einen guten Weg geht.

Ich habe mich viel zu oft Entscheidungen getroffen, die mir und anderen wehgetan haben. Paulus hat das einmal so formuliert: „Ja, wie ich handle, ist mir unbegreiflich. Denn ich tue nicht das, was ich eigentlich will. Sondern ich tue das, was ich verabscheue“ (Römer 7,15BB).

Und deswegen fordert uns Paulus auf, unser Leben Gott zur Verfügung zu stellen – und ja, gefühlt kann das ein ganz schönes Opfer sein, denn ich gebe das auf, was ich so gerne hab: Meine Kontrolle und tue das, was ich nicht gerne tue: Ich unterstelle mich jemand anderem – Gott!

Was geschieht, ist aber ein Prozess, der uns innerlich neu macht, innerlich reinigt, der es zulässt, dass Gottes Kraft mehr und mehr fließen kann. Je mehr Schlechtes ich „opfere“, desto mehr Platz habe ich für die guten Dinge. Je mehr Dunkelheit ich Gott „opfere“, desto mehr Licht ist in meinem Leben möglich.

Je mehr eigene Schwachheit ich Gott abgebe, desto mehr Kraft von ihm kann in mir und durch mich wirken. Und je mehr ich mich von Gott leiten lasse, desto weniger fahre ich mein Leben an die Wand.

Gott wünscht sich, dass wir uns an ihn verschenken. Er würde uns nie zwingen. Er klopft an unsere Herzen an, er bietet uns seine Liebe an. Wir aber müssen Raum schaffen für diese Liebe.

Anfangs fiel mir das ziemlich schwer in meinem Leben, denn immer wieder sagte mir mein Ego, ich solle doch mehr auf mich hören. Aber nach vielen Beulen, die ich mir nicht geholt habe, sehe ich, dass es gut für mich ist, mehr auf ihn zu hören. Ich bin bei weitem noch nicht am Ziel, und mein Ego taucht bis heute immer wieder auf, um mein Leben zu beeinflussen.

Deshalb ist mir Römer 12,1 so wichtig geworden. Immer und immer wieder lege ich Gott mein Leben hin, bitte ihn, das Ruder zu übernehmen. Aber es ist ein gutes, eines, das sich lohnt, denn ich merke, wie Gott mein Leben mehr und mehr erfüllt, meinen Charakter mehr und mehr zum Positiven verändert und seine Kraft mehr und mehr in mir wächst.

Bist du bereit, dein Ego auch zu opfern, Gott dein Leben hinzulegen, Schlechtes hinter dir zu lassen? Dann stelle heute dein Leben Gott zur Verfügung!

Sei gesegnet!

„If Jesus is not Lord of all, he is not Lord at all“ – „Wenn Jesus nicht Herr von allem ist, ist er überhaupt nicht Herr“ (Pastor Dave Garagno).

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