Zentimetermaß

Bist du dankbar dafür, wie Gott dich gemacht hat?

Jürgen Ferrary
25. Februar 2025

Germany’s next top Moppel, Shopping Queen, The Biggest Loser, wer kennt diese und ähnliche Sendungen im Fernsehen nicht? Sie alle suggerieren dem Zuschauer, wie er zu sein hat: schlank, sportlich, erfolgreich, gut aussehend und mit möglichst einem dicken Portemonnaie. Und um das zu erreichen, bekommst du alles: Pülverchen zum Abnehmen, Muskelaufbau ohne Anstrengungen und natürlich Beauty-Produkte gegen Fältchen und graue Haare.

Wenn du dem Idealbild entsprichst und die richtigen Klamotten trägst, dann bist du jemand! Zur Not schaut Ralf Schumacher dann noch um die Ecke und bietet dir an, den Wert deines Autos schätzen zu lassen, damit du genug Geld für deine Wünsche in der Tasche hast.

Umgekehrt feiern Sendungen über gescheiterte Menschen, über Hartz-4-Empfänger, Drogenabhängige und Obdachlose einen ähnlichen Erfolg, als wollten sie den Menschen einen gegenteiligen Spiegel vorhalten: so aber bitte nicht!

Der äußere Druck auf Menschen ist in diesen Zeiten gefühlt noch einmal gestiegen, und soziale Netzwerke tun ihr Übriges, um uns zu formen oder uns zu zeigen, wie schnell wir aufs Abstellgleis der Gesellschaft gestellt werden könnten, wenn wir den Ansprüchen nicht genügen.

Und dabei spielt es gar keine Rolle, was wir wollen. Glücklich werden wir nur, wenn wir anders sind, als wir jetzt sind. Die Bibel findet dazu recht eindeutige Worte. Paulus schreibt: „Diese Leute sind Menschen ohne Verstand, die nur sich selbst als Maßstab kennen und sich nur mit sich selbst vergleichen“ (2. Korinther 10,12 NGÜ).

Stell dir einmal vor, es gäbe eine Werbung, ein Kurzvideo, ein Einspieler, der uns Menschen suggeriert: „Hey, du bist gut so, wie du bist, schau doch mal in den Spiegel und sei dankbar für das, was du da siehst!“ Wenn wir darüber nachdenken, dass Gott uns so gewollt hat, wie wir sind, dass er keine Fehler macht und wir seine Meisterstücke sind, dann ist das natürlich geschäftsschädigend.

Wir vergleichen uns lieber mit uns selbst, also Menschen mit Menschen, anstatt zu schauen, was Gott zu uns sagt. Das heißt ja nicht, dass man nicht auf seine Ernährung achten oder mit ungepflegten Haaren durch die Welt gehen sollte. Aber ganz ehrlich: Wenn ich mit allen Mitteln und viel Geld versuche, jemand anderes zu werden, als ich bin, dann beleidige ich eigentlich Gott.

Glauben wir an Gottes Liebe? Glauben wir an seinen Plan für unser Leben? Dann sollten wir ihm auch vertrauen, wie er uns erschaffen hat – und das führt zu Selbstannahme. Ja, vielleicht ist meine Figur anders als die mit Idealmaßen, vielleicht gehen mir die Haare aus, vielleicht hätte ich gerne eine andere Augenfarbe, längere oder kürzere Beine oder sonst irgendetwas.

Aber haben diese Dinge etwas damit zu tun, wer ich bin oder ob ich glücklich sein kann? Das redet uns die Welt ein, dass das so ist. Die Wahrheit ist: Du kannst genauso glücklich sein, wie du bist, weil der Schöpfer des Himmels und der Erde dich so gedacht hat, wie du bist.

Wenn du abnehmen willst, nimm ab. Wenn du deine Haare färben willst, färbe sie. Aber lasse dein Glück nicht von diesen Dingen abhängen. Ein glückliches Leben beginnt mit deiner Entscheidung, dankbar zu sein für das, was du im Spiegel siehst. Entscheide dich, Gott dafür zu danken, wie er dich gemacht hat – und alles Vergleichen findet ein Ende.

Es ist absolut in Ordnung, andere zu schätzen für das, wer oder was sie sind, wie sie aussehen oder was sie haben. Gleichzeitig kannst du dich darüber freuen, wer du bist und darüber dankbar sein, denn Gott macht keine Fehler.

Wenn du dich nicht in Ordnung findest, dann sprich mit Gott darüber. Bitte ihn, dir zu helfen, dich so anzunehmen und zu lieben, wie du bist. Du bist so erschaffen, wie du bist, weil Gott dich so haben will, weil er genau so einen Plan für dich hat. Bitte Gott, dir diesen zu offenbaren. Das macht dich zufriedener und glücklicher als jeglicher Vergleich mit anderen.

Sei gesegnet!

„Selbstannahme bedeutet nicht, sich mit dem Ist-Zustand zufriedenzugeben. Im Gegenteil. Liebe ist eine weit höhere Motivation zur Veränderung als Drohung oder Druck“ (Brennan Manning).

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