Krieger

Bau auf das, was bleibt

Jürgen Ferrary
11. September 2025

König Nebukadnezar, der Israel überfallen und Daniel mit seinen Freunden verschleppt hatte, träumte einen Traum, der ihn zutiefst beunruhigte. Er forderte von allen Weisen seines Reiches nicht nur die Deutung, sondern auch die Offenbarung des Trauminhalts. Wer scheiterte, sollte sterben.

Daniel aber hatte Gott an seiner Seite. Mit übernatürlichem Mut trat er vor den König und erzählte ihm den Traum: Eine riesige Statue. Ihr Kopf aus Gold, Brust und Arme aus Silber, Bauch und Hüften aus Bronze, Beine aus Eisen und die Füße teils aus Eisen, teils aus Ton. Dann kam ein Stein – nicht von Menschenhand gelöst –, der die Statue an den Füßen traf und alles zerschlug. Die Statue zerfiel zu Staub, der vom Wind verweht wurde. Der Stein aber wuchs zu einem großen Berg, der die ganze Erde erfüllte.

Daniel erklärte: Die Statue steht für aufeinanderfolgende Weltreiche.

Goldener Kopf – das babylonische Reich, prachtvoll und reich.
Silberne Brust und Arme – das medo-persische Doppelreich.
Bronzerne Hüften – das griechische Reich unter Alexander.
Eiserne Beine – das mächtige Rom.
Füße aus Eisen und Ton – ein Reich, teils stark, teils brüchig, uneins und doch verbunden.
Und der Stein? Er steht für Gottes Reich. Nicht von Menschenhand gemacht, sondern von Gott selbst gegründet. Es überdauert jedes menschliche Reich und erfüllt am Ende die ganze Erde.

Seit Jahrhunderten streiten Christen darüber, welche Reiche genau gemeint sind und wann das Ende der menschlichen Macht kommt. Doch das Entscheidende ist nicht, historische Details zu entschlüsseln, sondern die Botschaft zu verstehen: Alles, worauf wir Menschen bauen – Karriere, Geld, Einfluss, Sicherheit – ist letztlich brüchig. Doch Gottes Reich ist unerschütterlich.

Oder, um es mit Daniel zu sagen: Wenn du dein Leben auf das baust, was bleibt, wirst du nicht wackeln, wenn alles andere fällt.

Darum ist die Frage nicht nur: „Woran glaube ich sonntags in der Kirche?“ Sondern: Worauf baue ich mein Leben montags bis samstags? In meiner Familie, im Beruf, beim Sport, im Kino – mitten im Alltag? Daniels Traumgeschichte ist keine verstaubte Prophetie aus fernen Zeiten. Sie ist ein Weckruf. Sie fragt uns heute: Steht dein Leben auf brüchigem Ton oder auf Gottes unerschütterlichem Fundament?

–> Herausforderung für heute: Lies den Abschnitt Daniel 2,24-49

Sei gesegnet!

„Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren“ (André Gide).

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