Heutzutage sind Handys, Instagram, ChatGPT und Co. kaum mehr wegzudenken. Manchmal frage ich mich: Nutzen wir diese Dinge – oder nutzen sie uns? Denn eins ist sicher: Oft halten sie uns mehr im Griff, als uns lieb ist.
Vielleicht kennst du das auch: Du willst nur kurz aufs Handy schauen – und plötzlich bist du in eine andere Welt abgetaucht. Ein Video folgt dem nächsten, und eine halbe Stunde ist wie im Flug vergangen. Oder eine ganze.
Handys sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie erleichtern unser Leben enorm. Aber sie prägen uns – unseren Alltag ebenso wie unsere Seele. Denn alles, womit wir uns füllen, hinterlässt Spuren.
Gerade bei jungen Menschen fällt mir das besonders auf. Wenn ich nachfrage, woher sie bestimmte „Wahrheiten“ haben, höre ich oft: „Na, von TikTok.“
Einfluss an sich ist nichts Schlechtes. Aber entscheidend ist, wer oder was uns beeinflusst – und mit welcher Motivation.
Ein Beispiel dafür finden wir in der Bibel. Daniel war noch ein Teenager, etwa 16 Jahre alt, als Israel von Babylon erobert wurde. Nebukadnezar ließ die klügsten und stärksten jungen Männer an seinen Hof bringen. In Daniel 1 lesen wir:
„Sie sollten gut aussehen und gesund sein, Weisheit und Bildung besitzen und eine rasche Auffassungsgabe. Dann wären sie zum Dienst am Hof geeignet“ (vgl. Daniel 1,3–4 HfA).
Doch sie hatten einen „Makel“: Sie gehörten zu Gottes Volk. Deshalb versuchte Nebukadnezar, sie umzuerziehen. Neue Namen, neue Sprache, neue Kultur, neue Religion – alles, um sie innerlich von ihren Wurzeln zu lösen.
Kommt dir das bekannt vor? Auch wir leben in einer Kultur, die uns ständig verändern will. Trends gab es schon immer – bei den Beatles genauso wie heute. Das Problem ist nicht, dass es Trends gibt. Das Problem ist, wenn sie uns unbewusst so formen, dass wir unsere Werte verlieren.
Weder Handys noch Social Media sind böse. Aber sie können Inhalte transportieren, die uns innerlich schwächen, die uns Werte rauben, die Gott uns gegeben hat.
Ein Beispiel ist die Familie. Die Bibel stellt Treue, Verbindlichkeit und Schutz als zentrale Werte dar. Doch die Gesellschaft vermittelt oft: Lebe deine Sexualität, wie du willst, ohne Grenzen. Schon Grundschulkinder schicken sich pornografische Inhalte hin und glauben, das sei „normal“.
Andere Trends sind weniger dramatisch, zeigen aber dasselbe Muster: Plötzlich glauben wieder Menschen, die Erde sei eine Scheibe – nur weil sie es online gesehen haben.
Wir alle werden beeinflusst. Die entscheidende Frage ist: Von wem?
Lässt du dich treiben wie ein Blatt im Wind – mal in diese, mal in jene Richtung? Oder hast du einen Stand, der dich trägt?
Daniel hatte einen solchen Stand. Er passte sich äußerlich an, aber innerlich blieb er Gott treu. Er wusste: Meine Identität gründet nicht auf dem, was gerade angesagt ist, sondern auf dem Gott, der mich geschaffen hat.
Und genau das wünsche ich auch dir: Dass du deine Werte nicht von TikTok, Trends oder „guten Freunden“ ableiten musst, sondern vom lebendigen Gott. Von dem, der dich kennt, liebt und trägt.
Darum meine Frage an dich:
Was ist dein Fundament? Worauf baust du deine Ethik, deine Werte, dein Leben?
Mach dir bewusst: Du wirst beeinflusst – ob du willst oder nicht. Die Frage ist nur, in welche Richtung.
Bleib standhaft. Und bleib gesegnet!
„Wer überall gefallen will, wird am Ende nirgends bestehen“ (Christian Morgenstern).