Buch in der Dunkelheit

66 Bücher, eine Botschaft – Gottes Stimme durch die Zeit

Jürgen Ferrary
12. Juni 2025

Als ich Christ wurde, war eines der ersten Dinge, die man mir beibrachte: „Lies regelmäßig in der Bibel. Sie sei das Wort Gottes, ein Liebesbrief an uns Menschen, in dem Gott seinen Willen offenbart.“ Also las ich – zunächst aus Pflichtgefühl.

Ich wollte diesen Gott kennenlernen und tat alles, was mir dabei helfen könnte. Aber irgendwann kam die Frage auf: Was unterscheidet die Bibel eigentlich von anderen religiösen oder philosophischen Büchern? Ist sie wirklich glaubwürdig?

In meinem Studium hörte ich viel von der „historisch-kritischen Methode“ – aber kaum jemand erklärte, was das eigentlich bedeutet. Andere wiederum sagten: „Was wir brauchen, ist weniger Information und mehr Offenbarung.“ (Im Englischen ein schönes Wortspiel: „Less information, more revelation.“)

Also begann ich, aus ehrlichem Interesse und innerem Hunger tiefer in die Bibel einzutauchen. Denn eines wusste ich:
„Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken, aber das Wort unseres Gottes bleibt gültig für immer und ewig“ (Jesaja 40,8 HfA).

Was ich entdeckte, faszinierte mich: Die Bibel ist keine willkürliche Sammlung, sondern besteht aus 66 Büchern, geschrieben über einen Zeitraum von 1.600 Jahren, von über 40 Autoren aus unterschiedlichen Kulturen und Lebensbereichen – auf drei Kontinenten, in drei Sprachen. Und doch zeigt sich darin ein erstaunlich einheitliches Bild von Gott und Mensch.

Trotz dieser Vielfalt gibt es keine inhaltlichen Widersprüche im Kern der Botschaft. Das ist bemerkenswert – und spricht für ihre Verlässlichkeit.

Manche sagen, die Bibel sei im Laufe der Zeit verfälscht worden. Aber historisch gesehen ist sie besser belegt als jedes andere antike Werk. Über 5.100 griechische Manuskripte allein, dazu unzählige frühe Übersetzungen. Das älteste Fragment des Johannesevangeliums stammt aus ca. 125 n. Chr. – Johannes selbst starb etwa 90 n. Chr. Für einen Mythos wäre das kaum genug Zeit.

Zudem waren die Verfasser der neutestamentlichen Schriften selbst Augenzeugen. Ihre Berichte entstanden zu einer Zeit, als viele der damaligen Zeugen der Geschehnisse um Jesus noch lebten. Wären sie frei erfunden gewesen, hätte man sie leicht widerlegen können. Auch außerbiblische Quellen bestätigen viele der überlieferten Ereignisse.

Ein weiterer Beweis für die Vertrauenswürdigkeit ist die akribische Sorgfalt, mit der der Bibeltext überliefert wurde. Selbst kleinste Abweichungen in den Handschriften – etwa in Schreibweise oder Wortfolge – werden in seriösen Übersetzungen offen dokumentiert. Das spricht für eine ungewöhnlich hohe Text-Integrität.

Ich habe einmal gelesen: „Die Bibel ist kein von oben kontrolliertes Diktat, sondern ein organisches Buch für echte Menschen – weil Gott Mensch wurde und uns in unserer Welt begegnet, wissen wir, dass sie wahr ist.“

Das unterscheidet sie grundlegend von anderen religiösen Schriften. Als Christ glaube ich: Die Bibel ist Gottes Weg, sich zu offenbaren. Er hat Menschen inspiriert, seine Wahrheit aufzuschreiben – nicht mechanisch, aber echt. Paulus schrieb an Timotheus: „Die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben“ (2. Timotheus 3,16 HfA).

Wenn das wahr ist, ist es explosiv, faszinierend und lebensverändernd.

Ich lade dich ein: Lies selbst, studiere selbst. Mach dich auf den Weg.

Wenn die Bibel nicht Gottes Wort ist, hast du ein paar Stunden mit einem Buch verbracht. Aber wenn sie es ist – dann hältst du etwas in Händen, das dein Leben verändern kann. Ein lebendiges Buch. Ein Raum, in dem Gott dir begegnet.

Vielleicht wartet er schon aufgeschlagen zwischen zwei Seiten – auf dich.

Sei gesegnet!

„Die Bibel ist der einzige Buchautor, der beim Lesen mit im Raum sitzt“ (Corrie ten Boom).

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