Judas und Jesus

Du hast die Wahl

Was für eine tragische Geschichte, so könnte man denken. Da ist ein Mann drei Jahre lang dem Sohn Gottes so nah, begleitet ihn überall hin, sieht Wunder, hört Worte, die von Gott stammen, sieht, wie Menschen frei werden – und verrät ihn am Ende für ein paar Silbergroschen. Generationen schon beschäftigt es, was in diesem Menschen vorgegangen sein muss. Ist es nicht so, dass wir denken, wir würden Jesus nie wieder den Rücken kehren, wenn er uns nur einmal ganz nahe kommen würde, nur einmal ein Wunder in der Not täte, nur einmal die tiefe Wunde in uns anrührte?

Judas

Judas hat all das erlebt. Aber es hat ihn nicht davor bewahrt, zum Verräter zu werden. Für ein bisschen Geld, man sagt, nur soviel, wie man für einen männlichen Sklaven ausgeben würde, ließ er sich hinreißen, den Feinden seinen Herrn auszuliefern.

Schon vorher wird erwähnt, dass Judas eine große Liebe zum Geld hatte. In Johannes 12, 6 (NLB) heißt es: „Doch es ging Judas gar nicht um die Armen – er war ein Dieb und führte die Kasse der Jünger und entwendete hin und wieder etwas Geld für den eigenen Bedarf.“

Judas traf seine Wahl

Judas beklaute sogar seine Freunde, so sehr hing sein Herz am Geld. Er hatte Freiheit erlebt, entschied sich aber für die weltliche Bindung seines Herzens. Er hatte die Ewigkeit gekostet, traf seine Wahl aber für das Vergängliche.

Und so hatte der Widersacher Gottes, den, den wir so gerne in die unterste Schublade unseres Glaubens stecken, weil man im 21. Jahrhundert nicht mehr an ihn glauben darf, so hatte der, den die Bibel Satan oder Teufel nennt, leichtes Spiel.

Seine Liebe zum Geld drängte Judas zur Sünde, sodass er weder vor Diebstahl noch vor Verrat zurückschreckte. So heißt es dann über das letzte Abendmahl: „Sobald Judas das Brot genommen hatte, bekam Satan ihn ganz in seine Gewalt“ (Johannes 13, 27 NLB).

Und so tat er, was Jesus vorausgesagt hatte und verriet seinen Herrn. Nur wenige Stunden später war dieser ausgepeitscht worden, geschlagen, verlacht, verspottet und hing zum Tode verurteilt an einem Kreuz, woran er um jeden Atemzug kämpfte.

Entscheidung

Manchmal werde ich gefragt, ob Judas denn eine Wahl gehabt hätte, wo er doch vorherbestimmt war, der Verräter zu sein. Ich persönlich glaube, dass es eine Voraussage gab, aber keine Vorherbestimmung, denn jeder Mensch auch du und ich, wir alle haben einen freien Willen. Wir können uns für oder gegen Gott entscheiden, für einen guten oder einen schlechten Weg.

Judas entschied sich für einen falschen. Seine Entscheidung passte gut in Gottes Plan für die Welt, aber Gott hätte Judas nicht nötig gehabt, er hätte unzählige andere Wege finden können. Das Zentrale zählt. Gott hat zugelassen, dass man Jesus umbringt, damit er die Schuld von dir und mir tragen kann.

Auch das beinhaltet eine Entscheidung, nämlich die Frage: Nimmst du das an in deinem Leben oder nicht? Vielleicht bist du schon lange auf dem Weg mit Jesus, vielleicht gehst du sogar in die Kirche. Vielleicht hast du schon gesehen, dass Jesus auch heute noch Wunder tut, Menschen befreit, Menschen heilt, Hoffnung und Siege schenkt.

Woran hängt dein Herz?

Aber woran hängt dein Herz? Judas hätte voller Inbrunst bekundet: „Ich liebe Jesus!“ Aber sein Herz hing nicht an ihm. Wie sieht es in deinem Herzen aus? Was ist dir wichtig? Dein Partner? Die Karriere? Macht und Ansehen? Geld?

All das ist vergänglich. Das, was Jesus dir anbietet, ist ewig. Es erfüllt dich tiefer und nachhaltiger als alles Irdische und endet nicht in einer Holzkiste unter der Erde, sondern in einer Ewigkeit bei Gott. Du hast die Wahl.

Sei gesegnet!

„Eine gute Entscheidung, die in der Ewigkeit von Bedeutung ist, wiegt mehr als tausend schlechte Entscheidungen, die nur auf der Erde zählen. Du hast die Wahl“ (Max Lucado).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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