Statue Kaiser Augustus

Plan umsetzen

Es fasziniert mich immer wieder, wie Gott mit seinem Volk Geschichte schreibt und was er dafür alles bewegen kann. Er ist derjenige, der alles unter seiner Kontrolle hat. In einem Buch des Alten Testamentes, in Micha 5, 2, wird die Geburt Jesu in der Stadt Bethlehem angekündigt. Nun lebten Maria und Josef aber in Nazareth, der Stadt, in der Jesus aufwachsen sollte.

 
Solche Schwierigkeiten sind für Gott aber absolut keine Herausforderung. Wenn er einen Plan hat, dann setzt er ihn auch um.  Die Gier nach Geld sollte Grund dafür sein, dass die Prophezeiung wahr wird: „Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden sollten. Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war. Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen. Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa machte er sich auf den Weg und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war“ (Lukas 2, 1-5).
 
Ich überlese solche „Kleinigkeiten“ gerne, weil ich die Geschichte schon so oft gehört habe. Aber hier steht nichts anderes, als dass Gott einen weltlichen Herrscher nutze, um seinen göttlichen Plan umzusetzen. Er hatte sich nun einmal Maria als Mutter von Jesus ausgesucht und dazu noch das kleine Örtchen Bethlehem. Deshalb wird die Gier nach mehr Steuern – denn das allein war der Grund für die Volkszählung – Garant dafür, dass Gottes Plan eintritt.
 
Das passt vielen Menschen natürlich gar nicht und so versuchen sie seit Jahrhunderten darauf hinzuweisen, dass die Geschichte der Volkszählung nur deswegen in die Bibel gekommen sei, um nachträglich Jesu Geburt von Nazareth nach Bethlehem zu verlegen. Nun, Beweise können sie nicht vorlegen, außer ihrem Unglauben und Misstrauen.
 
 

Wer hat die Kontrolle?

Die Geschichte von der Geburt von Jesus verfolgt aber in erster Linie kein politisches Interesse, sondern ein geistliches. Sie besagt – egal, wer gerade am Herrschen ist, Gottes Kontrolle steht immer darüber. Das wiederum bedeutet: Egal, wie meine Umstände gerade sind, Gottes Kontrolle steht auch dort immer darüber.
 
Maria und Josef wussten nicht, was geschehen würde, sie sahen nur den beschwerlichen Weg ohne Auto, ohne Bahn oder Flugzeug – ich möchte mir nicht vorstellen, was diese lange Wanderung für eine schwangere Frau bedeuten würde. Auch, wenn wir nicht erkennen, was am Ende herauskommt, so ist es gut, darauf zu vertrauen, dass Gott die Kontrolle hat.
 
Ich bin ein Mensch, der ständig versucht, selbst die Kontrolle über seinem Leben zu haben. Und das wider besseres Wissen. Ich weiß nicht, ob ich morgen aufwache und gesund bin. Ich weiß nicht, ob ich morgen meinen Job verliere, auch, wenn es heute nicht danach aussieht. Niemand hätte vor einem Jahr mit einer weltweiten Pandemie gerechnet. 
 
Wenn ich selbst die Kontrolle haben möchte, setzt mich das unter einen enormen Druck, für den ich eigentlich gar nicht erschaffen wurde. Wenn ich Gott bewusst die Kontrolle abgebe, dann werde ich einen Frieden erleben, den ich nicht erklären kann. 
 
Was ich mir angewöhnt habe, ist – auch, wenn das vielleicht kindisch klingt – Gott jeden Abend zu sagen, dass ich mich auf das freue, was ER am nächsten Tag für mich vorbereitet hat. Und das tue ich meist auch wirklich. 
 
Wenn Kontrolle-Abgeben für dich auch eine Herausforderung ist, dann lade ich dich ein, das auch bewusst vor Gott auszusprechen und zu schauen, wie es dir dann (nach einer Weile) geht. Es mag nicht einfach sein, aber es lohnt sich!
 
Sei gesegnet! 
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de