schlafender Mensch vor einer blauen Mauer auf der Straße

„Murphys Gesetz“

Murphys Gesetz (englisch Murphy’s law) ist eine auf den US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. zurückgehende Lebensweisheit, die eine Aussage über menschliches Versagen bzw. über Fehlerquellen in komplexen Systemen macht. Murphys Gesetz lautet: “Anything, that can go wrong, will go wrong” („Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“).

Ein Unglück kommt selten allein. Kennst du das auch? Die Mitte des Monats ist gerade einmal erreicht. Irgendeine Sonderausgabe hatte zur Folge, dass das Geld eh schon knapp ist. Und just in dieser Zeit geht die Waschmaschine kaputt.

Du hast verschlafen und musst dich morgens beeilen, um noch pünktlich zu kommen. Aber genau an diesem Tag, an dem du es sowieso eilig hast, reißt beim Anziehen der Schuhe der Schnürsenkel.

Das sind natürlich kleine, weniger unbedeutende Katastrophen des Lebens, die Menschen gerne „Murphys Gesetz“ nennen.

Erfahrung

Der Sohn, der sich sein Erbe hat auszahlen lassen und damit auszog, um sein Glück selbst zu suchen, musste auch eine Erfahrung machen, die man als typisch „Murphys Gesetz“ bezeichnen kann: „Etwa um die Zeit, als ihm das Geld ausging, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus, und er hatte nicht genug zu essen.“ (Lukas 15, 14 – Neue Leben Übersetzung). Er lebt eine Weile in Saus und Braus –  bis sein Geld alle ist. Und just zu dieser Zeit kann er sich nicht etwa einen Job suchen, um sich über Wasser zu halten, weil eine Hungersnot das Land trifft.

Alles geht schief

Wenn es sich um kleinere Katastrophen in unserem Leben handelt, dann können wir das oft mit Humor wegstecken, indem wir über Murphys Gesetz lachen. Es gibt aber auch Situationen im Leben, in denen man wirklich das Gefühl hat, alles, was nur schieflaufen kann, geht dann auch wirklich schief. Und das kann einen Menschen schnell aus der Bahn werfen.

Schnell martern Fragen den Kopf: „Warum tut Gott das? Will er mich bestrafen? Habe ich etwas falsch gemacht? Ist es Murphys Gesetz? Ist es Gott, der uns die Katastrophen quasi gebündelt aufbürdet? Ist es Zufall? Und warum trifft mich das immer?“

Der Psychologe Jens Corssen nennt diese Gedanken und inneren Selbstgespräche den „Quatschi im Kopf“. Und den kennen wir doch irgendwie alle. „Klar, dass dir das wieder passieren musste“, ist noch eine der harmlosen „Quatschi-Attacken“. „Du bist eben zu blöd für diese Welt!“ Oder: „Hast es nicht anders verdient!“, hat sich auch schon der eine oder andere hier und da eingeredet.

Wahrnehmung

Dinge, die wir anderen nicht ins Gesicht sagen würden, reden wir uns selbst aber von Zeit zu Zeit ein, denn wir haben nicht den Abstand zu schauen, ob unsere Wahrnehmung wirklich der Realität entspricht. Ja, natürlich gibt es Zeiten, in denen viel schiefgeht (sonst würden wir ja nicht über Murphys Gesetz sprechen). Aber sind wir wirklich schlimmer dran als andere? Beim Sohn hat die Hungersnot ja auch alle getroffen und nicht nur ihn.

Wie richte ich mein Leben aus?

Das Problem ist: So, wie wir uns selbst sehen, so werden wir leben. Wenn ich mich als „zu blöd“ ansehe oder „zu unbegabt“, als einen Menschen, der Unglück „verdient“ hat, als einen, der es nicht „wert“ ist, dass Dinge gut laufen, dann richte ich mein Leben danach aus. 

Hungersnot

Natürlich war der Sohn alles andere als schlau, dass er sein Geld zum Fenster herausgeworfen hat. Aber dass das Land die Hungersnot (und damit auch ihn) traf, hat doch wenig mit seinem törichten Verhalten zu tun.

„Quatschi im Kopf“

Manchmal ist es gut, ein wenig Abstand von allem zu nehmen und genau hin zu hören, was der „Quatschi im Kopf“ uns gerade wieder einreden will. Das meiste, was er uns ins Ohr flüstert, entspricht nicht der Wahrheit. Du bist weder zu dumm noch wertlos, du hast Unglück nicht mehr und nicht weniger verdient als alle anderen und ziehst es nicht magisch an oder bist gar selber Schuld, wenn Murphys Gesetz wieder einmal zuschlägt.

Anstrengende Phasen – bessere Phasen

Es gibt in dieser Welt einfach Phasen, die besser laufen und Phasen, die anstrengend sind. So ist das Leben. Wichtig ist, was wir daraus machen. Das ist der Werbeblock für morgen: Wird der Sohn verhungern oder zieht er Konsequenzen aus seiner Situation? Wo findet er Hilfe? Die Antwort erhältst du, wenn du morgen die Andacht liest – es sei denn, Murphys Gesetz schlägt zu und dein Internet fällt aus oder dein Computer lässt sich nicht starten. ?

Verlierer?

Lass dich nicht von Krisen nach unten ziehen. Hör nicht auf deinen „Quatschi im Kopf“ (es sei denn, er sagt dir etwas Nettes), sondern schau nach vorne und geh den nächsten Schritt! Du bist kein wertloser Verlierer, du bist ein geliebtes Kind von Gott!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de