Innere Einstellung

„Du musst nur dran glauben, dann hilft es!“ Ich bin etwas verwirrt, als mir jemand diesen Spruch sagt. Ich hatte gefragt, ob denn eine Kräutermischung als Tee aufgegossen wirklich Linderung von bestimmten Beschwerden geben würde. Jetzt klang es fast so, als käme es mehr auf meine innere Einstellung an  als auf die heilende Wirkung der verarbeiteten Pflanzen. 

Sprüche

„Glaube versetzt Berge“ – ist so ein weiterer Spruch. Viele, die ihn verwenden, wissen noch nicht einmal, dass der aus der Bibel stammt, nutzen ihn aber, um anderen Mut zu machen.  Wenn du fest an etwas glaubst, dann ist so ziemlich alles möglich. 

Oder auch der Spruch: „Du musst an dich glauben, wenn du Erfolg haben willst!“ Wenn ich also denke (glaube), ich wäre etwas oder könne etwas, dann erreiche ich mehr Dinge, als wenn ich nicht so von mir denke?

Glauben

Dem gegenüber stehen eine ganze Reihe Geschichten aus der Bibel, bei denen Jesus Menschen sagt: „Dein Glaube hat dir geholfen!“ (Lukas 7,20). Diese Menschen haben das übernatürliche Wirken Gottes in ihrem Leben erlebt. Gott hat geheilt, befreit, aufgerichtet, getröstet und sogar von den Toten auferweckt (daran zu glauben fällt sicherlich dem aufgeklärten Menschen im 21. Jahrhundert schwer, weswegen es mancher in den Bereich der Mythen abschiebt).

Was ist das aber dieser Glaube, den Jesus meint, im Unterschied zum hypothetischen Glauben oder zum Glauben an dich selbst?

Ich möchte nicht abstreiten, dass es vorkommt, dass ein Kraut, eine Tablette, ein Ritus hilft, weil Menschen fest an die Wirkung glauben. Man nennt dies einen Placebo-Effekt. Man hat Menschen schon Traubenzucker als wirksames Medikament angeboten – und Menschen, die fest daran glaubten, wurden gesund.

Ich bin auch fest davon überzeugt, dass ich mehr Erfolg habe, wenn ich an mich glaube – schon allein, weil ich selbstsicherer auftrete. Ich persönlich würde es aber eher Selbstvertrauen als Glaube nennen. Und auch, wenn dieses Selbstvertrauen bei manchen Menschen weit überschätzt wird, hilft es doch enorm, Großes zu bewegen. Meine Einstellung hat auf jeden Fall auch etwas mit der Chance eines Erfolges zu tun.

Glaube – Vertrauen

Der Glaube, den die Bibel beschreibt ist ein anderer. Dieser Glaube bedeutet auch mehr als ein Gedanke, der sagt: „Ich habe mir das genau angeschaut, ich kann mir vorstellen, dass das funktioniert. Das will ich wohl glauben!“ Glaube in der Bibel bedeutet Vertrauen. Glaube in der Bibel bedeutet, dass Menschen alles auf die eine Karte – Jesus – setzen – nicht auf Selbstheilungskräfte oder ihre eigenen Fähigkeiten, sondern darauf, dass Gott eingreift. 

Glaube in der Bibel bedeutet, dass Menschen alles Ich-bezogene loslassen und alles Vertrauen auf Jesus setzen. Das ist für uns Menschen von heute schwer nachzuvollziehen, weil wir gerne die Kontrolle über unser Leben selbst in der Hand haben, aber das ist biblischer Glaube: Vertrauen auf Gott, vertrauen, dass er kann, vertrauen, dass er eingreift. Nicht ich schaffe, Gott schafft.

Sehnsucht

Ich persönlich bin (oft) weit von diesem Glauben entfernt und meine oft, doch selber alles regeln und schaffen zu müssen. Aber ich sehne mich danach, dass mein Vertrauen im Glauben wächst, so dass ich es auch erlebe, was Jesus zu der Frau in Lukas 50 sagt: „Dein Glaube hat dir geholfen, geh hin in Frieden!

Die Frau war ein Mensch wie du und ich: mit guten Seiten, aber auch mit Fehlern. Deswegen verachteten die Superfrommen sie. Die Frau aber erkannte, wer Jesus war und sie opferte für ihn das Wertvollste, was sie hatte. Sie opferte ein Gefäß mit Salb-Öl und ihre Tränen. Und dieser Glaube, dieses Vertrauen war Jesus unendlich mehr wert als das Halten von Gesetzen oder das Feiern irgendwelcher religiöser Riten. Jesus sah das Herz der Frau, die glaubte.

Sprich mit Gott!

Was hält dich ab, Gott zu vertrauen? Sprich mit ihm über deine Ängste und Sorgen – über alles, was dich hindert zu vertrauen. Bitte ihn, dass er dir hilft zu vertrauen, da, wo es dir schwer fällt.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de