großer roter Mund im Gesicht

Setz den Verstand ein

Seitdem wir klein sind, hören wir immer:  „Setz deinen Verstand ein. Nun denk doch mal nach!“ Das beginnt zu Hause, als unsere Eltern uns beibringen wollten, eigene Erkenntnisse ins Leben umzusetzen. „Denk doch mal nach“, begleitet uns dann auch die ganze Schulzeit nach. Wir sollen logische Schlussfolgerungen aus Naturgesetzen ziehen und dadurch zu Lösungen kommen. 

Ich kann mich zum Beispiel daran erinnern, dass wir in der Grundschule ein Gefährt mit Rollen entwerfen sollten, mit dem man die Einkäufe leichter die Treppe hochbringen konnte. Wir tüftelten an wahnsinnigen Konstruktionen mit komplizierten Mechanismen. „Denkt doch mal nach!“, sagt unser Lehrer am Ende, um uns dann zu zeigen, dass der berühmte Hacken-Porsche – eine Tasche mit zwei einfachen Rädern – vom Kraftaufwand die beste Lösung war.

 

Erkenntnis

Das Nachdenken hatte schnell zur Folge, dass es Dinge im Leben gibt, die funktionieren oder eben nicht. „Was nicht geht, geht nicht!“ – war eine weitere Erkenntnis.

Das mag im täglichen Leben an der einen oder anderen Stelle hilfreich sein. Wenn ich es nicht schaffen kann, in zehn Minuten von der einen Seite Berlins zur anderen zu fahren und wieder zurück, dann kann mir das ein Stück Stress nehmen. Ich denke darüber nach, komme zu dem Schluss, dass es nicht funktionieren kann und versuche es erst gar nicht.

Wissenszuwachs

Mein Verstand ist also eine großartige Sache. Ich finde Lösungen für viele Probleme, ich kann Dinge konstruieren oder sogar erfinden und komme so durch Wissenszuwachs weiter im Leben.

Aber genau das kann auch ein Problem sein, denn mein Verstand kann mich daran hindern, Gott zu erleben. Wenn ich meinen Verstand einsetze und mir die Natur anschaue, dann komme ich zur Erkenntnis, dass es wahrscheinlicher ist, dass es einen Gott gibt, als dass es keinen Gott gibt.

Viele Dinge im Glauben erleben

Viele Dinge, die ich im Glauben erlebt habe, widersprechen meinem Verstand. Ich habe gesehen, wie kranke Menschen durch das Gebet gesund geworden sind. Vom Verstand her geht das nicht. Ich habe erlebt, wie Gott Wunder getan hat, habe ihn konkret in Lebenssituationen reden hören. Ich durfte selbst Werkzeug für Gott sein, seinen Plan in dieser Welt umzusetzen. Ich habe zum Beispiel für jemanden beten dürfen, der an diesem Tag von seiner Sucht freigeworden ist.

Das alles übersteigt meinen Verstand. Mein Verstand sagt „Was nicht geht, geht nicht“ – aber ich habe es erleben dürfen. Deshalb passt die Erkenntnis des weisen Salomos (auch, wenn sie sehr komisch klingen): „Wer sich nur auf seinen Verstand verlässt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit!“ (Sprüche 28, 26).  
 

Nehme ich mir die Chance…

Wenn ich mich nur auf meinen Verstand verlasse, dann nehme ich mir die Chance zu erleben, dass Gott eben größer ist. (Übrigens kommt mein Verstand auch bei viel kleineren Dingen nicht hinterher, wie einem mit Strom betriebenen kleinen Metall-Kasten, der in der Lage ist, diese Andacht zu schreiben und in die Welt zu schicken. Aber es funktioniert ja auch).

Gott kennenlernen

So komisch das für einen aufgeklärten Menschen klingt, wenn ich Gott kennenlernen möchte, wenn ich lernen möchte, ihm zu vertrauen, dann kann mein Verstand hinderlich sein. Ich soll ihn sicherlich nicht ausschalten, muss aber akzeptieren, dass vieles, was Gott tut und wie er ist, nicht mit meinem Verstand zu ergreifen ist – und dennoch sind sie wahr.

Lass Gott in dein Leben

 
Heute ist das kein Problem mehr für mich – ganz im Gegenteil. Ich finde es aufregend, darum zu beten, dass Gott Dinge tut, die über mein „Denk doch mal nach“ und „Was nicht geht, geht nicht“ hinausgeht. Wenn du lernen willst, Gott zu vertrauen, dann fange auch an dafür zu beten, dass Gott übernatürlich in dein Leben eingreift. Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de